Amazon Appstore für Android eröffnet (und Apple schießt quer)

Von am 22. März 2011  

Amazon Appstore for Android Angry Birds RioMit virtuellem App-Test in der Cloud

Apple brachte sich wie gewohnt in die Schlagzeilen durch eine markenrechtliche Klage. Nach Microsoft sollte auch Amazon verboten sein, den Begriff App Store für einen App Store zu nutzen. Apple hatte dafür zwar markenrechtlichen Schutz beantragt, aber Microsoft legte bereits Widerspruch dagegen ein.

Amazon Appstore for Android PhoneAmazon ließ sich von der juristisch-medialen Scharade ebenso wenig beeindrucken, ersparte sich jede Stellungnahme und machte heute den Appstore for Android auf. Mit einer kleinen großen Einschränkung allerdings – die Downloads stehen zunächst nur für Nutzer in den USA bereit.

Der neue App Store bei Amazon.com konkurriert nicht etwa mit Apple, sondern mit Googles Android Market. Amazon verlässt sich immer stärker auf Umsätze mit digitalen Inhalten. Dazu gehören neben E-Books, Musik und Filmen auch Anwendungen für Smartphones und Tablets. Der Online-Händler glaubt es aus den eigenen Erfahrungen heraus besser machen zu können als Google und stellt bereits einiges davon unter Beweis.

Als Anreiz gibt es täglich eine Anwendung kostenlos, die eigentlich mit einem Preisschild versehen ist. Das exklusive Angebot des ersten Tages ist Angry Birds Rio mit 60 Levels, in denen sich wütende Schnabeltiere gewaltsam austoben. Darüber hinaus geht Amazon wie bei anderen Produkten mit flexiblen Preisen heran, so dass auch bei Apps keine Einheitspreise gelten müssen.

Test Drive: Apps antesten auf dem PC

Ein weiterer Vorteil besteht darin, Apps in emulierter Form bereits auf der Website erproben zu können („eine einzigartige neue Weise, Apps zu kaufen“). Ist die Schaltfläche „Test Drive Now“ vorhanden, startet sie eine Emulation, für die Adobe Flash erforderlich ist: „Erproben Sie diese Anwendung jetzt auf Ihrem Computer. Sie steuern die App mit Ihrer Maus und Tastatur und erleben es, als fände es auf Ihrem Smartphone statt.“

Amazon Appstore Android Test Drive

Tatsächlich ist es ein Stück Cloud Computing, denn der Button startet eine Kopie dieser Anwendung in der Amazon Elastic Compute Cloud (EC2), einem für Entwickler verfügbaren Web-Service. Die Eingaben auf dem simulierten Mobiltelefon gehen zur App auf dem Server, der liefert die Video- und Audio-Ausgaben der Anwendung in Echtzeit zurück an den PC. Der Testfahrt sind natürlich Grenzen gesetzt, wenn beispielsweise Features wie Bewegungserkennung nicht zur Verfügung stehen. Amazon verspricht „zahlreiche Apps“ mit Test Drive, im Startangebot von rund 3.800 Anwendungen fallen sie jedoch noch nicht auf.

„In Zukunft international“

Für internationale Kunden steht Amazons App Store noch nicht offen. Zur Zeit sind eine Rechnungsadresse in den USA sowie Zahlung über Kredit- oder Debitkarte einer US-Bank Voraussetzung. Amazon bleibt äußerst vage, was eine Ausweitung angeht: „Wir schätzen unsere internationalen Kunden und hoffen, den Amazon Appstore for Android in Zukunft international zugänglich machen zu können.“

Screenshots: Amazon

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