Amazon Kindle 2 – der Vorleser
Von Bernd Kling am 9. Februar 2009 6 Kommentare
Amazons neuer E-Book-Reader ist deutlich dünner ausgefallen als ein Iphone. Das neue Display stellt mehr Graustufen dar, der auf 2 GB angewachsene Speicher kann über 1500 Bücher aufnehmen. Und Kindle kann – ein „experimentelles Feature“ – die Texte auch vorlesen.
Text-to-Speech setzt die Worte in Sprache um, was nach bisherigen Erfahrungen einen geübten Vorleser nicht wirklich ersetzen kann. Das Feature lässt sich jederzeit umschalten, so dass man sich zwischendurch etwas vorlesen lassen und dann an der automatisch gespeicherten Stelle weiterlesen kann.
Die bei Amazon zu erwerbenden Bücher aus einer Auswahl von 230.000 Titeln, oft zum reduzierten Preis von 9.95 US-Dollar, kommen wie schon bei der ersten Geräteversion mit UMTS-Geschwindigkeit über eine Mobilfunkverbindung zum Kindle, die nicht zusätzlich berechnet wird. Mit 284 Gramm wiegt das Gerät weniger als viele Taschenbücher. Dafür hat es seine Ecken ganz verloren und zeigt sich in der neuen Version stark abgerundet. Die Navigationstasten wurden überarbeitet für eine leichtere Bedienung bei jeder Handhaltung.
Mit 9,1 mm ist Kindle 2 um 25 Prozent dünner als etwa das Iphone 3G. Das „elektronische Papier“ mit einer Diagonale von 6 Zoll und einer Auflösung von 600 x 800 Pixeln stellt jetzt 16 statt nur vier Graustufen dar, gut für schärfere Texte in sechs wählbaren Größen, Illustrationen und Fotos. Laut Amazon „blättern“ die Seiten um 20 Prozent schneller um als beim Original-Kindle, was gut sei für eine gleichmäßige Leseerfahrung.
Für das Lesegadget gibt es eine exklusive Geschichte von Bestsellerautor Stephen King mit dem Titel Ur. Die er angeblich vor allem geschrieben hat, um „an einen neuen Kindle zu kommen“. Und deshalb musste Amazons Kindle selbst eine wesentliche Rolle in seiner Geschichte spielen.
Kindle 2 ist ab 24. Februar bei Amazon.com zu haben für 359 $. Mit der neuen Kindle-Generation rückt auch die schon lange erwartete deutsche Ausgabe des E-Book-Lesers näher. Mit interessanten Nebenwirkungen für das Phänomen der deutschen Buchpreisbindung. Denn Amazon wird ein Gerät zu diesem Preis nicht vermarkten können, ohne auch hierzulande mit günstigeren Angeboten an digitalem Lesestoff zu locken.
Kaum anzunehmen, dass die deutschen Verlage Amazon entsprechende E-Book-Lizenzen verweigern können. Schon im letzten Jahr orakelte ein Manager aus der Verlagsbranche: „Dafür ist Amazon zu mächtig. Für viele Verlage ist der Konzern einer der größten Handelspartner.“
(bk)
Abbildung: Amazon.com
pdf?
Gute Frage. Noch immer keine native Unterstützung von PDF-Dateien ohne vorherige Konversion, obwohl einige Publikationen genau das berichtet hatten.
Konversion entweder per Mobilfunk für 10 Cent je Datei. Oder kostenlos, wenn die Datei als E-Mail-Anhang geschickt wird – kommt dann konvertiert zurück und kann per USB an das Gerät übertragen werden. Gilt auch für andere Dateien wie MS Word, HTML, BMP
„ohne vorherige Konversion“??
Meinst du nicht eher Konvertierung? – Oder willst du wirklich mit deinem Kindle eine ernste Diskussion führen? 😉
Das Teil ist VIEL zu teuer!!
Für das schnöde Display, kaum Rechenpower, fast keine zusätzlichen Funktionen, welche sonst alle üblichen BS bieten kann man eigentlich kaum mehr als 50 Euro verlangen. (vgl. mit indischem 10$-Laptop)
„Konversation“ – jetzt hast du mich voll wuschig gemacht, Bernd! 😐
Das war der denglische Einfluss. conversion steht für Konversion wie Konvertierung 😉
Danke Bernd. Das nervt mich an dem Gerät. Wenns sogar kostenlos ist das Zeug zu konvertieren dann kann uns Amazon doch auch bitte die entsprechenden Programme bzw. Libraries geben. Ich schick denen doch nicht meinen Lesestoff….