Andy Rubin zeigt Motorola-Tablet mit Android 3.0 „Honeycomb“
Von Bernd Kling am 7. Dezember 2010
Mit Dual-Core-Prozessor von Nvidia
Noch eine Überraschung war drin, nachdem gestern bereits Samsung Nexus One mit Android „Gingerbread“ offiziell enthüllt wurde. Bei der Konferenz „D: Dive into Mobile“ zog der Android-Gründer einen Tablet-Prototypen mit einer frühen Version von Honeycomb aus der Tasche.
Das Tablet von Motorola sah nach einer Displaygröße irgendwo zwischen 7 und 10 Zoll aus. Tatsächlich hat Motorola zwei verschiedene Modelle in diesen Dimensionen in Aussicht gestellt. Als Prozessor kam ein „3D-Prozessor“ Nvidias mit zwei Cores zum Einsatz. Als Betriebssystem lief eine frühe Version von Android Honeycomb, das im nächsten Jahr zu erwarten ist.
Android 3.0 „Honeycomb“ ist für Tablets optimiert, aber ebenso für Smartphones geeignet. Die gleichen Anwendungen sind für das kompakte Handy wie das Tablet geeignet, können sich aber dank neuer APIs auf dem Tablet in multiple views entfalten. Die Ansichten erscheinen auf dem Tablet nebeneinander, während sie auf dem Smartphone im Wechsel erscheinen. Rubin führte es am einfachen Beispiel von Google Mail vor, das sich auf dem Tablet in Spalten für Inbox und Mails darstellt.
Bevor Rubin das Tablet wieder in eine Schutzhülle stecken konnte, wurde er auf die Zusammenarbeit mit den Herstellern angesprochen: Ist es das eine perfekte Tablet oder kommen 175 verschiedene Versionen?
„Stärkere Integration von Hardware und Software“
Google ist nicht im Geschäft, Tablets zu bauen, erklärte Rubin, noch immer Motorolas Prototyp in der Hand. Er führte die Herangehensweise Googles aus, die sich von der Microsofts wie auch Apples unterscheide. Während Microsoft mit Windows eine Software erstelle und es dann den Herstellern überließe, sie auf allen PCs lauffähig zu machen, arbeite Google gleich mit mehreren Partnern zusammen. Aus dem Zusammenwirken mit einem Chipproduzenten, einem Netzbetreiber und einem OEM-Hersteller entstehe das Gerät, das die Entwickler auf den Tisch bekommen und mit dem sie arbeiten. Das bringe ein viel stärkere Integration von Hardware und Software, Google sei in dieser Hinsicht Apple weit ähnlicher als Microsoft.
Mindestens ein Unterschied zu Apple bleibt. Apple habe so etwas wie einen Oberbefehlshaber, warf Gastgeberin Kara Swisher ein, ob sich denn Rubin in dieser Rolle für Android sehe? Der Android-Chef wehrte entschieden ab: „Ich würde mich nicht als Oberbefehlshaber sehen, nicht einmal für meinen Hund.“
Screenshot: D: Dive into Mobile