Apple sperrt Google Voice: Regulierer fragen nach
Von Bernd Kling am 1. August 2009
Mit der Blockade des Google-Dienstes verärgert Apple nicht nur die eigenen Kunden. Die US-Regulierungsbehörde FCC ist aufmerksam geworden und will von Apple mehr darüber wissen.
Die Nachfrage zielt letztlich auf die Zwangsbündelung des Iphones mit Verträgen von Apples exklusivem Mobilfunkpartner AT&T. Die Vermutung liegt nahe, dass Apple die bis jetzt nur in den USA verfügbare Google-Anwendung aus dem App-Store verbannte, da sie Internet-Telefonie unterstützt. Diese wiederum empfinden Netzbetreiber wie AT&T noch immer als unliebsame Konkurrenz.
Die Aufgabe der Federal Communications Commission (FCC) aber ist es, wie ihr Vorsitzernder Julius Genachowski zu den Nachfragen erklärte, „für einen Mobilfunkmarkt mit Wettbewerb zu sorgen, die Verbraucher zu schützen und zu stärken sowie Innovation und Investitionen zu fördern“.
Ähnlich wie AT&T in den USA reagierte der deutsche Iphone-Exklusivhändler T-Mobile auf Skype. T-Mobile wollte die Skype-Dienste zunächst komplett sperren, sie nun aber gegen einen weiteren Aufpreis zulassen. Skype wiederum hatte schon im letzten Jahr bei der US-Regulierungsbehörde FCC um klare Regeln gebeten, die sicherstellen sollen, dass alle Anwendungen grundsätzlich in allen Mobilfunknetzen zulässig sind.
In der schriftlichen Anfrage erkundigte sich die FCC nun, warum Apple Google Voice sowie weitere Anwendungen nicht im App Store haben wollte. Eine weitere Anfrage möchte auch von AT&T wissen, inwieweit der Netzbetreiber diese Entscheidung beeinflusste:
„Hat Apple allein gehandelt bei der Ablehnung von Google Voice und ähnlichen Anwendungen oder in Absprache mit AT&T? Wenn Letzteres zutrifft, beschreiben Sie bitte die Kommunikation zwischen Apple und AT&T, die zur Entscheidung führte, Google Voice abzulehnen.“
In einem weiteren Brief wurde Google um Erläuterungen gebeten, wie Apple die Ablehnung erklärte und wie die Anwendung auf dem Iphone funktionieren sollte. Die FCC erwartet die Antworten auf alle Anfragen bis zum 21. August.
Während die Nachrichtenagentur dpa von Ermittlungen der US-Telekomaufsicht berichtet, handelt es ich bei den Anfragen der FCC tatsächlich noch nicht um eine förmliche Untersuchung. Apple verweigerte wie üblich jeden Kommentar.
(bk)
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