Apple Store überfallen und ausgeräumt – in 31 Sekunden
Von Bernd Kling am 3. September 2009 3 Kommentare
Die Beute des Blitzüberfalls: 23 Macbook Pro, 14 Iphones, 9 Ipod Touch. Ein Überwachungsvideo zeigt, wie es geht – dank der übersichtlichen Präsentation und Apples patentierten Magsafe-Kabeln.
Die Aktion erinnerte zumindest das Magazin Wired an Apples Slogan für Mac OS X 10.6 „Snow Leopard“: Besser. Schneller. Einfacher.. Der offensichtlich gut vorbereitete Überfall lief morgens um 2.05 Uhr nach der Methode Smash n‘ Grab ab: Eingangstür einschlagen, den Wachmann mit einer angedeuteten Pistole einschüchtern, alles abräumen und ab.
Das Glas gab dem ersten Schlag mit einem Ziegelstein nach. Das gewollt offene Erscheinungsbild des Ladens machte es möglich, für dessen Ästhetik sichernde elektrische Rollgitter oder ähnliche Designverstöße zwingend zu vermeiden waren.
Die Profis teilten sich auf und fegten die Tische leer, die in den für Apple Stores typischen klaren Linien aufgestellt waren und sich daher besonders für einen solchen Blitzüberfall eigneten. Dank der Magsafe-Verbindungen mussten sie sich bei den Notebooks nicht erst lange mit dem Abziehen von Kabeln beschäftigen und gewannen wertvolle Sekunden. Zurück blieben die Preisschilder.
Natürlich rechneten die fünf Diebe mit den allgegenwärtigen Kameras und maskierten sich, während sie den Apple-Tempel schändeten. Sie verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren. Ihre geschätzte Beute nach durchschnittlichen Verkaufspreisen: 46.345 US-Dollar. Es war bereits der zweite Überfall auf den Apple Store in Sagemore in vier Monaten, und nach diesem Video sind Wiederholungstaten kaum auzuschließen.
„Design folgt der Funktion“ – kennen wir dieses Mantra nicht, weil es Steve Jobs so und ähnlich immer wieder verkündete? Und haben Ladentüren nicht auch die Funktion, gegen nächtliche Blitzüberfälle zu schützen?
(bk)
Zum Thema bei TecZilla:
Wenn sich Iphones selbst zerstören
Zum Thema im Web:
Screenshot: Apple.com (Apple Store, Sagemore)
magsafe hin oder her (ich find die idee an sich ganz gut), wundere ich mich ja mehr darüber, dass die teile nich angeschlossen waren, per kensingtonlock zb., das hält zwar auch niemand wirklich vom klauen ab, aber hätte hier erheblich zeit und letztlich wohl auch einen teil der beute gekostet. ist doch hier auch üblich in jedem elektronikmarkt, genauso, wie die handys in den shops hierzulande i.d.r. alle diebstahlgesichert sind.
Kensington-Lock bei Apple – nicht doch im guten Unibody! 😉
„den Wachmann mit einer angedeuteten Pistole einschüchtern“
So wie ich das Video verstanden habe, haben die Gauner den Wachmann so abgepasst, dass er gearde nicht im vorderen Gebäudeteil war, weil er gerade seine Runde läuft. Dieser hatte die Pistole – und auch die konnte die Diebe nicht abschrecken…
Könnte man so sehen, aber lokale Publikationen berichten ebenso wie der TV-Bericht (Sprecher im Video) aufgrund der Polizeiinformationen von einem Überfall mit mindestens vorgetäuschter Waffe. Wie etwa Burlington County Times:
„Police said the men entered the store and one of the suspects gestured to the security guard that he had a handgun.“
Der Wachmann wurde nach dem ersten Überfall postiert und soll unbewaffnet gewesen sein.
Die Version mit der abgepassten Runde des Wachmanns gibt’s aber auch zu lesen – in Apple-Gadgetblogs wie dem oben verlinkten TUAW.