Astronom nennt Astrologie Blödsinn, Astrologen laufen Sturm

Von am 26. Januar 2011  

Himmelskunde, Holzschnitt von Camille Flamarion, 1888Selig sind die Abergläubischen

Es geschah in der Wissenschaftssendung „Wonders of the Solar System“. Moderator Dara O’Briain demonstrierte die Planetenbahnen im Sonnensystem. Nebenbei erklärte er, warum Horoskope keine astronomische Grundlage haben und brachte es auf den Punkt: „Stellen wir das ein für allemal klar, Astrologie ist Müll.“ Professor Brian Cox als Co-Moderator stimmte zu: „Im Interesse der Ausgewogenheit im BBC, ja, Astrologie ist Blödsinn.“

So viel öffentlich-rechtlicher Mut zu einer klaren Aussage im Fernsehen kam nicht gut an bei einem Berufsstand, der auf leichtgläubige Abnehmer angewiesen ist. Wütende Attacken aus dem Lager der Astrologen folgten. Sie warfen den Wissenschaftlern sogar „fragmentarische Astronomie und fehlende Logik“ vor, was allerdings wie von selbst auf sie zurückfällt.

Es folgte eine ernsthafte Petition ihres Interessenverbandes an den Sender, online zur Unterschriftensammlung ausgelegt. Wie von betroffenen Parteien / Religionsgemeinschaften / Lobbyorganisationen gewohnt, forderte die Astrological Association of Great Britain nicht weniger als eine Entschuldigung und das Versprechen künftiger Ausgewogenheit:

„Die Vereinigung erwartet von der BBC eine öffentliche Entschuldigung und eine Erklärung, dass sie die persönlichen Ansichten von Professor Brian Cox oder Dara O’Briain nicht unterstützt. Wir verlangen außerdem, dass sich die BBC für künftige Sendungen zu einer fairen und ausgeglichenen Darstellung der Astrologie verpflichtet.“

Sie könnten es sich so viel einfacher machen. Und in ihre Horoskope schreiben, dass Wissenschaftssendungen der BBC um jeden Preis zu meiden sind. Weil es doch in den Sternen seht, die nicht lügen können.

Abbildung: Holzschnitt von Camille Flamarion, 1888

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