Bericht: AMD entwickelt Atom-Zertrümmerer

Von am 9. Juni 2009 3 Kommentare 

amd_phenom_dieAMD tritt ab 2010 mit einem preisgünstigeren Chip an, der Intels Atom-Prozessoren in jeder Hinsicht schlagen soll. Berichten taiwanesische Flüsterquellen, die manchmal mehr wissen als andere.

Digitimes, deren Meldungen sich allerdings nicht immer als richtig erweisen, beruft sich dabei auf Äußerungen von AMD-Chef Dirk Meyer. AMD entwickle derzeit eine Plattform, die Atom in jeder Hinsicht schlagen soll mit einem geringeren Energiebedarf, geringerer Größe und einer vollständigeren Funktionalität. Die ersten Muster sollen im Jahr 2010 an Partnerfirmen gehen.

Von Netbooks möchte Meyer allerdings nicht reden. Die Bezeichnung hält er noch immer eher für eine Modeerscheinung, die schon bald wieder vergessen sein wird. Keiner rede in Zukunft noch von Netbooks. Es seien schon richtige Notebooks zu erwarten, in denen die neue AMD-Plattform verbaut wird. ARM-basierten Plattformen spricht Meyer zugleich jegliche Chancen ab, in den Notebook-Markt vorzudringen, da ihnen die notwendige Softwareunterstützung fehle.

„Bei Smartphones mischen wir nicht mit“

Im Gegensatz zu Intel will AMD nicht im Geschäft mit den Smartphone-Chips mitmischen, wie AMD-Europachef Alberto Bozzo heute gegenüber Financial Times erklärte. AMD will vielmehr auf die langfristig aussichtsreichen Wachstumschancen im Serverbereich setzen: „Das ist unser Kerngeschäft – bei Smartphones mischen wir definitiv nicht mit.“

Zu AMDs angeblichen Anti-Atom-Plänen sagte Bozzo nichts, bestätigte aber, in der sich entwickelnden Sparte ultra-dünner Notebooks mit Intel konkurrieren zu wollen: „Wir sind nicht betriebsblind, aber die Chancen sind großartig.“

Was ist überhaupt dran an der Meldung über den Atom-Rivalen? Sascha Pallenberg von Netbook News kommt schon richtig ins Jubeln über die gerne geglaubte Nachricht. Andrew Thomas von TG Daily fasst den Bericht sogar als ein von Digitimes mit Meyer geführtes Interview auf. Genau das aber hat diese Quelle nicht einmal selbst behauptet. Digitimes berichtet vielmehr gerne in der Art, als handle es sich um offizielle Statements oder gar ein Interview, auch wenn alles nur vom Hörensagen ist. Meldungen dieser Art dürften in der Regel auf Hinweisen taiwanesischer Mainboard-Hersteller beruhen.

Wie auch immer, AMD ist spät dran mit dem Einstieg in dieses wichtige Marktsegment – sollte es stimmen. Verdammt spät, wenn ein Atom-Rivale tatsächlich nicht vor 2010 zu erwarten ist mit ersten Mustern für die PC-Hersteller.

(bk)

Zum Thema bei TecZilla:

Intel: Windows 7 allein bringt es nicht

Zum Thema im Web:

Digitimes

Financial Times Deutschland

Abbildung: AMD (Prozessor-Die)

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Kommentare

3 Stellungnahmen zu “Bericht: AMD entwickelt Atom-Zertrümmerer”
  1. Ich kann es generell bestaetigen, auch AMD intern ist diese Entwicklung bekannt besonders bei der mobile computing division. Klar muss ich jubeln, auch wenn ich es letztendlich natuerlich auch relativiere, denn AMD ist spaet dran und da spielen 2 Bigplayer zur Zeit mit, die den Markt wollen… Gegen die muss sich AMD nun behaupten. Hoffen wir einfach einmal, dass es nicht zu spaet ist

    P.S. Die Aussagen stammen von einer offiziellen AMD Veranstaltung dort entstand auch das entsprechende Foto auf der Seite. Also nix mit Mainboardherstellern oder Geruechten oder so. Auch wenn die Digitimes das gut drauf hat. 😉

  2. bk sagt:

    Gute und schnelle Reaktion, Respekt. Und eine schöne zusätzliche Information. Über echte Konkurrenz in diesem Markt jubeln wir doch gerne alle mit.

  3. Anno dazumal sagt:

    Na, da wollen wir mal hoffen, dass es AMDs Teilchenbeschleuniger nicht so geht wie dem LHC anfänglich…

    Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, damit es klappt die Atome in ihre kleinsten Bestandteile zu zersteuben!