Bericht: Microsoft organisiert ganz groß um
Von Bernd Kling am 25. Mai 2010
Microsoft wurde bei mobilen Geräten von Apple und Google abgehängt – ein Personalumbau soll aus der Krise helfen
Den ersten Hinweis gab der vermisste J Allard, der als Macher von Xbox und Zune gilt, dessen aktuelles Tablet-Projekt Courier Microsoft aber nicht realisieren wollte. Berichten zufolge hat er sich so etwas wie eine längere Auszeit genommen und kehrt nicht zu Microsoft zurück. Er war chief experience officer sowie chief technology officer bei Microsofts Sparte für Videospiele, Mobiltelefone und andere Geräte. Diese Gruppe soll noch in dieser Woche eine grundlegende Umorganisierung erfahren, wie sich das Wall Street Journal berichten ließ „von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind“.
Das Journal bestätigt die Mutmaßungen über Allards Abgang, nachdem die Entwicklung des erstaunlich innovativen Tablets mit dem Codenamen Courier gekippt wurde. Es geht jedoch nicht nur um Allards Position, vielmehr sei eine wesentlich größere Umbesetzung zu erwarten. Als President für die Gruppe entertainment and devices verantwortlich ist derzeit Robie Bach, ein Microsoft-Veteran mit 22 Jahren Dienstzeit.
Die größte Problemfall der Sparte sind die Smartphones, nachdem Windows Mobile weltweit von Apples iPhone und Googles Android OS überholt wurde. Wie sehr Microsoft hier in die Defensive geraten ist, obwohl viel länger im Smartphone-Markt tätig, zeigte sich in einem Interview mit Microsofts CEO Steve Ballmer. Er erklärte gegenüber CNN Money, Android sei nicht wirklich kostenlos – vielmehr seien dafür Patentzahlungen an Microsoft fällig.