Blackberry Storm 2 soll halten, was der Vorgänger versprach

Von am 15. Oktober 2009  

Blackberry Storm 2RIM wagt den zweiten Anlauf mit einem Touchscreen-Smartphone. Kann Storm 2 „9520“ das schwerfällige 1-Klick-Display des Vorgängers vergessen machen?

Es war eine dieser Ideen, die sich nicht eins zu eins umsetzen lassen. Das mit SurePress bezeichnete Display selbst sollte der Button sein. Die schwerfällige Mechanik beim ersten Storm-Modell jedoch verdarb den Spaß und frustrierte Tester wie Käufer.

Research in Motion (RIM) hat sich reichlich Zeit gelassen bis zur lange erwarteten Vorstellung des Storm 2. Äußerlich sieht es kaum nach Generationswechsel aus bis auf geringfügige kosmetische Modifikationen wie etwa den zuvor eigenständigen vier Tasten, die in den Touchscreen integriert wurden. Die entscheidende Veränderung erfuhr die Elektronik unter dem Display, die taktiles Feedback elektronisch und nicht mehr mechanisch erzeugt. Während zuvor nur ein Klick zu einem Zeitpunkt möglich war, erkennen jetzt Sensoren den Druck und setzen ihn in Klicks um. Das Gerät reagiert schneller, auch auf schnell aufeinanderfolgende oder gleichzeitige Eingaben.

Natürlich ist jetzt auch das zuvor schmerzlich vermisste WLAN integriert. Die zuvor träge Bewegungserkennung wurde beschleunigt und sorgt für einen fließenderen Wechsel vom Hochformat ins Querfomat. Die Speicherkapazitäten wurden verdoppelt, die Texterkennung verbessert, der Browser beschleunigt, die Software auf die OS-Version Blackberry 5.0 aktualisiert. Das Betriebssystem erlaubt jetzt Fingertricks in der Art von Apples Iphone wie Zoomen, Scrollen durch Optionen, schnellen Wechsel zwischen Bildschirmen.

Blackberry Storm 2

Ein erster Test fällt wohlwollend aus. Walt Mossberg überschlägt sich zwar nicht vor Begeisterung, bescheinigt Storm 2 jedoch rundum verbesserte Features, alle Schwachstellen seien beseitigt. Er hebt die gute Akkulaufzeit hervor und die verbesserte Texteingabe – bezweifelt andererseits, dass sie die Liebhaber mechanischer Tastaturen wirklich befriedigt. Einen naheliegenden Vergleich mit der oft bemängelten virtuellen Tastatur des Iphone vermied Mossberg, aus welchen Gründen auch immer.

Von einem Iphone-Killer ist nicht mehr die Rede wie beim ersten Touchscreen-Handy von RIM. Apple-Freund Mossberg fällt dazu eine „lange Parade von Iphone-Bedrohungen“ ein. RIM „fordert mit Storm 2 das Iphone heraus“, meint der Wirtschaftsdienst Bloomberg.

Blackberry, noch immer das führende Smartphone in der Geschäftswelt, ist in der Touchscreen-Ära angekommen. Nach gründlicher Nacharbeit darf RIM hohe Erwartungen hegen, zumal schon vom glanzlosen Vorläufer eine Million Exemplare allein im US-Markt umgesetzt wurden.

Für Deutschland sicherte sich Vodafone Storm 2 exklusiv, nannte jedoch noch keinen Termin für den Marktstart. In Großbritannien nimmt Vodafone bereits Vorbestellungen entgegen mit dem 26. Oktober als wahrscheinlichem Lieferdatum.

(bk)

Zum Thema bei TecZilla:

Blackberry Tour, das Crossover-Smartphone

Zum Thema im Web:

Guardian

Neowin

All Things Digital

Abbildung: Vodafone UK

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