Cadillac Converj rollt elektrisch
Von Robin Lange am 12. Januar 2009
Was macht ein Autokonzern, der so gut wie pleite ist? General Motors zeigt Elektroautos, die noch lange keine sind. Potemkin’sche Autos wie den Cadillac Converj, der auf wundersame Weise aus einem Prototypen mit Verbrennungsmotor entstand.
Das kommende 100-Prozent-Elektroauto Chevy Volt wurde bereits als Rettung des Konzerns gepriesen, obwohl die Akkus noch in Arbeit sind. Zur North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit wollte General Motors demonstrieren, wie gut auch Luxus und Elektroauto harmonieren.
GMs Vize-Chairman Robert A. Lutz fuhr selbst im Konzeptfahrzeug vor, das wie Chevy Volt ausschließlich durch Elektroantrieb bewegt wird, während ein zusätzlicher kleiner Verbrennungsmotor die Akkus nachladen und damit die Reichweite verlängern kann. Lutz prahlte, beim täglichen Gebrauch für Kurzstrecken werde kaum Treibstoff benötigt: „Sie müssen vielleicht niemals einen Tropfen Benzin kaufen, so lange Sie den Wagen besitzen.“
Schön gesagt, aber wie kommt GM auf die Schnelle an dieses Auto? Der amerikanischen Autopresse entging nicht, wie sehr der Elektro-Caddy an das schon seriennahe CTS-Coupé erinnert, das zuerst bei der Autoshow in Los Angeles im November und jetzt in Detroit auftauchen sollte, aber nicht kam. Dieses Fahrzeug mit Verbrennungsmotor wurde offenbar kurzfristig zum Elektroauto erklärt – um Politiker zu beeindrucken, die über die Geldvergabe an notleidende Konzerne zu entscheiden haben.
Zur Technik im politisch korrekten Traumauto Cadillac Converj gibt es daher auch nur vage und vorläufige Angaben. Originalton Lutz: „Das Akkupack könnte entweder größer oder kleiner sein als derjenige im Volt, und das könnte auch für den Motor gelten.“
Was es gibt, sind computergenerierte Bilder wie diese. Und selbst Mr. Lutz erklärte, GM sei „noch weit davon entfernt, die Produktion dieses Fahrzeugs anzukündigen“.
(rl)
Abbildungen: GM