China erneuert die Google-Lizenz

Von am 9. Juli 2010  

Regierung wahrt das Gesicht, Googles Aktien steigen

Die listenreichen Spielchen zwischen Google und China führen nicht zu einem endgültigen Bruch, wie vielfach spekuliert wurde. Google bleibt einerseits in China und und zugleich standhaft dabei, selbst keine Zensur der Suchergebnisse nach Wunsch der Regierung vorzunehmen. Eine Google-Sprecherin bestätigte, dass die chinesischen Behörden die erforderliche Lizenz als „Internet Content Provider“ inzwischen verlängert haben.

Durchaus zu fürchten hatte China die Signalwirkung auf andere Unternehmen und Investoren, denn eine unnachgiebige Haltung hätte eines der global wichtigsten Unternehmens aus dem chinesischen Markt gedrängt. Zum anderen zeigte sich Google kompromissbereit, indem die automatische Weiterleitung von Google.cn zur völlig unzensierten Google-Suche in Hongkong aufgehoben wurde – seit Ende Juni benötigen chinesische Nutzer einen Klick mehr, um zur unzensierten Suche in chinesischer Sprache zu kommen.

Die diplomatische Maßnahme der „Google-Außenpolitik“ erlaubte es der chinesischen Regierung, ihr Gesicht zu wahren. Google vermied damit den entscheidenden Nachteil, nicht im Internet-Markt mit der weltweit größten Zahl von Benutzern vertreten zu sein. Entsprechend beeinflusste die Nachricht auch die Börse: Google legte um 3,3 Prozent zu, zugleich verlor die dominierende und zensurwillige chinesische Suchmaschine Baidu 7,2 Prozent.

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