Dell Adamo XPS – Form oder Funktion?
Von Bernd Kling am 8. November 2009 1 Kommentar
Dell präsentiert nicht nur das superdünnste Notebook, seit Steve Jobs das Macbook Air aus dem Umschlag zog, sondern wagt ein völlig neues Design. Das in ungewöhnlicher Höhe platzierte Scharnier verblüfft die ersten Hands-on-Tester.
Die Tastatur flanscht nicht am unteren Gehäuserand an, sondern gut einige Zentimeter oberhalb. Die Systemkomponenten befinden sich offenbar wie nicht allgemein üblich unterhalb der Tastatur, sondern hinter dem Display. Die Anschlüsse für Netz, USB, Mini-Displayport und Kopfhörer finden sich seitlich in dem, was bislang als „Deckel“ gehandelt wurde. Was aber bringt diese verkehrte Notebook-Welt? Folgt die Form der Funktion oder umgekehrt?
Die ungewöhnliche Anordnung soll offenbar für eine ergonomischere Haltung beim Schreiben sorgen und wird auch überwiegend so empfunden. Die ersten Tester machen allerdings zu Recht geltend, dass ein ausgewogenes Urteil erst nach längerer Nutzung einer Tastatur möglich ist. Wohlwollende Zustimmung gibt es auch zu den Tasten aus Metall und dem vernünftig großen Touchpad. Obwohl Adamo XPS nur 1,44 kg auf die Waage bringt, mache es einen stabilen Eindruck dank Aluminiumgehäuse.
Die hochgestellte Tastatur soll angeblich auch der besseren Wärmeableitung dienen. Dem Begriff „Laptop“ entspricht diese Konstruktion allerdings weniger, da das Gerät ohne Tischfläche und mit eigenem Körpereinsatz weniger gut zu balancieren ist.
Während Dells erster Adamo der Apple-Mode mit einer fest verbauten Batterie folgte, kehrt Adamo XPS wieder zur austauschbaren Batterie zurück. Mit dem standardmäßigen 4-Zellen-Akku ist nur eine bescheidene Akkulaufzeit von 2 Stunden und 36 Minuten zu erwarten. Die optionale Batterie mit doppelter Kapazität trägt um einige Millimeter mehr auf, ist aber nach einer Labormessung bei PC Magazine für 5 Stunden und 17 Minuten Laufzeit gut.
Nachdem Dell zunächst nur mit Profilbildern des Notebooks neugierig machte, gab der Hersteller jetzt technische Details heraus. Im Inneren taktet ein ULV-Prozessor von Intel mit 1,4 GHz (Core 2 Duo SU9400). Um die verbauten 4 GB DDR-3-RAM nutzen zu können, läuft Adamo XPS mit Windows 7 Home Premium in der 64-Bit-Version. Als Massenspeicher dient ein Solid State Drive mit 128 GB. Mehr gibt es optional in Form – allerdings externer – Festplattenlaufwerke mit 250 GB und 500 GB.
Das Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung verfügt über eine Diagonale von 13,4 Zoll sowie eine Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln im Seitenverhältnis 16:9. Mit Standardakku beginnen die Maße bei 9,7 mm am unteren Rand, und selbst an der voluminösesten Stelle dehnt sich das anorexische Notebook nur auf 10,3 mm.
Zu haben noch rechtzeitig vor den Feiertagen, sagt Dell, ohne das genaue Datum zu nennen. Die Preise beginnen bei 1.799 US-Dollar.
(bk)
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Zum Thema im Web:
Abbildungen: Dell
„Dell präsentiert nicht nur das superdünnste Notebook, seit Steve Jobs das Macbook Air aus dem Umschlag zog“
– Wieso seit dem MacBook Air? Dieses ist doch um einiges dicker als das Adomo (wenn ich mich recht erinnere, dann war es 1,7cm stark)! – Das Adomo wäre damit der dünnste Klapprechner überhaupt.
„Das in ungewöhnlicher Höhe platzierte Scharnier verblüfft die ersten Hands-on-Tester.“
– Nun, dies war bei dem alten Adomo auch schon so (wenn auch nicht ganz so stark ausgeprägt). Verblüffent ist eher, dass man nicht mehr den Bildschirm hochklappt, sondern die Tastatur runter. Dieses Konzept ist sicher sehr gewöhnungsbedürftig. Ich hoffe, Dell bringt die Erfahrung mit dem neuen Gerät in künftige Geräte ein, welche aber auf herkömmliche Weise gestalltet sind.