Der Bär, der Toyota Corolla fuhr
Von Cathryn Wieczorek am 24. Juli 2010
Alles für ein Sandwich mit Erdnussbutter
Diese Geschichte war selbst für Lankspur im US-Staat Colorado ungewöhnlich, obwohl die Einheimischen an das Leben mit Wildtieren gewöhnt sind. Der 17-jährige Ben Story hatte ein Sandwich im Wagen liegen lassen. Die scharfe Nase eines Bären auf nächtlicher Nahrungssuche bekam das mit. Er öffnete die unverschlossene Tür und drängte sich ins Fahrzeug. Pech für ihn, dass sich die Tür hinter ihm verriegelte.
Was folgte, ist aus der Spurenlage zu erklären. Der massige Bär suchte offenbar nach einem Ausweg, kämpfte um sich und bewegte dabei die Automatikschaltung in die neutrale Position. Das ließ den Wagen rückwärts einen Hügel hinabrollen und an einigen Bäumen streifen, bevor er nach etwa 40 Metern ins Gebüsch krachte.
Seltsame Geräusche weckten die Nachbarn, sie alarmierten das Büro des Sheriffs. Ein Sergeant und zwei Helfer konnten den noch immer eingeschlossenen Bären gegen fünf Uhr morgens befreien. Sie öffneten das Auto sicherheitshalber mit einem langen Seil aus der Entfernung, um den Bär entkommen zu lassen.
Aus dem Toyota Corolla des Baujahrs 2008 wurde ein Totalschaden. Das Interieur war zerfetzt, das Armaturenbrett herausgerissen, die Windschutzscheibe geborsten und die Airbags ausgelöst. Was wenig verwunderlich ist angesichts des Fahrers, der am Tatort im Bild festgehalten wurde: „Es war ein großer Bär, voll ausgewachsen. Er nahm die beiden Vordersitze im Wagen ein.“
Die Versicherung kommt für den Schaden auf.
Abbildung: romainguy / CC