DER SPIEGEL als Iphone-App: "Das wird seinen Preis haben"

Von am 26. November 2009  

Iphone Spiegel AppSpringer macht es, US-Verleger machen es, und auch ein deutsches Nachrichtenmagazin sieht seine Zukunft als Iphone-App. Gegen gute Bezahlung.

Gibt es ein Iphone-Virus, dem die Verleger reihenweise zum Opfer fallen? Etwas scheint sie alle zur Überzeugung geführt zu haben, dass gerade die Nutzer von Apples Iphone nur zu gerne den Beutel aufmachen, um ihre großartigen Publikationen auf einem kleinen Display besichtigen zu können. Dafür nehmen die Verlage sogar gerne Apples alberne Zensurkapriolen in Kauf, wie sie eben erst dem Magazin Stern wiederfuhren.

Von Focus und Stern springt das Virus jetzt zum Spiegel über. Der bringt nicht etwa das Online-Angebot auf das Wunder versprechende Handy, wie von ersteren mit ihren Apps praktiziert. Sondern gleich die ganze Zeitschrift als Kauf-Anwendung. Mit garantiert hohen Verkaufserwartungen, wie gegenüber Mediendienst Kress beteuert: „Wir glauben, dass es sehr erfolgversprechend ist, die einzigartigen Inhalte des ‚Spiegel‘-Heftes als App elegant zugänglich zu machen. Das wird seinen Preis haben.“

Eine App mit den Nachrichten aus dem eigenen Online-Angebot hingegen erscheint Spiegel-Online-Chef Rüdiger Ditz weniger lukrativ, denn sie könnte das über alle mobilen Browser erreichbare Angebot kannibalisieren: „Ich bezweifle, dass die Apps auf Dauer wirklich für ein nennenswertes Traffic-Volumen sorgen.“

Die Magazin-App aber soll sowohl für einzelne Ausgaben als auch im Abonnement über den App Store kommen. Ein Preis von etwa 3,70 Euro je Heft ist angedacht, von dem Apple wie üblich 30 Prozent einbehält. Die Iphone-Nutzer sollen auch das Magazin Spiegel als early adopters erleben und die jeweils aktuelle Ausgabe schon am Samstagabend lesen dürfen.

(bk)

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Zum Thema im Web:

Kress

Abbildung: 3GStore.de / CC / Spiegel (Montage: TecZilla)

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