Der Tablet-Effekt: Notebook-Verkäufe brechen ein

Von am 17. September 2010  

Mehr Tablets, weniger Notebooks

Schon nach der Ankündigung von Apples iPad, Monate bevor es lieferbar wurde, gingen die zuvor beständigen Zuwachsraten der Netbooks zurück. Inzwischen ist eine Armada von Tablets zahlreicher Hersteller im Anflug – und im August 2010 fielen nicht nur die Zuwachsraten, sondern ging erstmals die Stückzahl insgesamt verkaufter Notebooks zurück. Im US-Einzelhandel verkauften sich im abgelaufenen Monat 4 Prozent weniger Notebooks als noch vor einem Jahr. Die erste Woche im September setzte diesen Trend mit ebenfalls 4 Prozent fort.

Schon im Frühjahr begann die Debatte über eine mögliche Kannibalisierung der Netbooks durch Tablets. Während die einen schon den Tod des Netbooks verkündeten, widersprachen andere und suchten die Erklärung in einem allmählich gesättigten Markt. Die weitere Entwicklung und der schnelle Markterfolg von Apples iPad weisen aber darauf hin, dass Tablets zumindest teilweise verantwortlich sind. Analystin Katy Huberty von Morgan Stanley sagt in einem Report vorher:

„Wir erwarten, dass von Tablets weiterhin Druck auf PCs ausgeht, während weitere Hersteller Produkte einführen (zum Beispiel Dell Streak und Samsung Tab) und Apple den Vertrieb seines iPad ausweitet.“

Noch deutlicher macht den Trend eine anekdotische Auskunft von Brian Dunn, CEO von Best Buy, der führenden US-Kette von Elektronikmärkten. Er berichtet von internen Schätzungen, nach denen das iPad den Verkauf von Notebook-PCs um bis zu 50 Prozent beeinträchtigte.

Update:: Dunn versuchte inzwischen seine Äußerung zu relativieren, nachdem sie im Wall Street Journal zitiert wurde und für großen Wirbel sorgte. Er dementierte sie jedoch nicht.

Diagramm: Morgan Stanley

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