Die Android-Invasion

Von am 17. August 2008 1 Kommentar 

In den nächsten Wochen ist mit dem ersten Android-Smartphone bei T-Mobile USA zu rechnen. Doch Android könnte mehr sein als ein Handy-Betriebsystem. Gibt es einen Google-Masterplan für ein „universelles OS“, das weit mehr als Mobiltelefone beflügeln soll?

Gerüchte in dieser Richtung gehen seit letztem Jahr um, als Googles oberster „Internet-Evangelist“ Vint Cerf ein paar Andeutungen machte über eine „Internet-fähige Welt, in der es keinen Grund gibt, dass ein Projektor nicht online gehen und Bilder herabladen könnte, vielleicht bedient durch einen Blackberry“. Cerf, der selbst eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Internets und seiner Protokolle spielte, wagte die Vorhersage, im Laufe dieses Jahrzehnts würden immer mehr Systeme in ähnlicher Weise mit anderen zusammen arbeiten.

Venturebeat, ein Blog über Silicon Valley und Wagniskapitel, hat noch mehr gehört:

„Branchenquellen verraten uns, dass Android zwar als Handy-OS starten wird, Google es jedoch erweitern will zu einer Art universellem Betriebssystem, das sich über Set-Top-Boxen für TV-Geräte, MP3-Player und andere Kommunikations- und Mediengeräte sowie Dienste ausbreiten wird.“

Android basiert auf Linux, dem gut skalierbaren Open-Source-OS, ideal für die Portierung auf weitere Geräte neben Mobiltelefonen. Venturebeat sieht einen Zusammenhang zwischen Googles Android-Plänen und Googles Webdienst App Engine, der insbesondere auch für Android-Entwickler geeignet sei. Zudem verbessere Google seine Suchmaschine, die Spamfilterung in Google Mail und weitere Dienste beständig mit mehr Künstlicher Intelligenz. Google schaffe einen Supercomputer mit AI-Fähigkeiten – und durch Android könnten die Entwickler Anwendungen schaffen, die dieses „Gehirn“ nutzen. Mit der Förderung kostenloser WLAN-Netze und ähnlichen Aktivitäten strebe Google ein drahtloses Ökosystem an, das auf der Kommunikation unterschiedlichster Geräte beruhe.

Broaddev, das die Entwicklung von Kommunikationsdiensten und Web 2.0 verfolgt, hat Ähnliches aufgeschnappt:

„Ich höre von meinen Freunden in der Industrie, dass Android mehr ist als eine Telefon-Plattform. Es ist allgemein bekannt, dass Google das Backend mit LAMP-Stacks betreibt, daher macht es langfristig jede Menge Sinn, Android zum Mittelpunkt einer umfassenden Konkurrenzstrategie zu machen – ein Internet-Betriebssystem, und ja, powered by Google.“

Wenn es so sein sollte, haben nicht nur Apple und Microsoft gute Gründe, sich zu fürchten. Auch Apple setzt mit Iphone / Ipod Touch auf Scharen von Entwicklern, unterwirft sie allerdings erheblichen Einschränkungen. Microsoft träumt mit seiner Plattform „Live Mesh“ ebenfalls den großen Traum, alle Geräte zu verbinden, konzentriert sich aber nicht auf Mobiltelefone und ist noch weit von einer Realisierung entfernt.

Google sagt dazu – nichts. Selbst Android-Entwickler, die nicht zum engsten Kern gehören, lässt Google im Dunkeln tappen, was die aktuellen Features des Betriebssystems angeht. Sie sind bereits aufgebracht über ein Maß an Geheimhaltung, das fast schon an Apple erinnert.

(bk)

Venturebeat

Broaddev

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  1. […] Prognose hatten sie bereits im August gewagt und sich auf Branchenquellen berufen. Google habe einen geheimen Masterplan, Android zwar als […]