Die Geschichte des Apple-Tablets

Von am 5. Oktober 2009  

Apple TabletEs dürfte 2010 zu einem Preis von rund 700 US-Dollar auf den Markt kommen, aber die Entwicklung läuft seit mindestens 2003. Mit vielen verworfenen Prototypen, wie frühere Apple-Mitarbeiter berichten.

Wenn Apple schon nichts sagt und die Mitarbeiter mit Angstschweiß schweigen, kann man doch wenigstens frühere Mitarbeiter des Geheimnisträger-Konzerns fragen. Brad Stone und Ashley Vance fragten für die New York Times herum und bekamen Antworten.

Zur Branchenmesse Comdex 2001 verkündete Bill Gates, innerhalb von fünf Jahren würden Tablets „zur beliebtesten PC-Gattung, die in Amerika verkauft wird“. Es sollte sich als einer seiner gröberen Irrtümer erweisen, tatsächlich kamen die Tablet-PCs mit dem Betriebssystem Windows nur in mäßigen Stückzahlen in Umlauf, überwiegend für spezielle Anwendungen in Gesundheitswesen und Finanzsektor. Für einen breiteren Markt waren sie nicht nur zu teuer, sondern leisteten zu wenig und nervten mit umständlicher Stiftbedienung.

Seit 2003, wenn nicht früher, arbeitete auch Apple am Tablet und stieß auf die gleichen Probleme. Ein im Jahr 2003 entwickelter Prototyp setzte den PowerPC-Prozessor von IBM ein und erwies sich als so stromhungrig, dass er er die Batterie rasend schnell leerte. Joshua A. Strickland, der bei Apple an Multitouch-Technologien arbeitete, wie aus Patentanträgen hervorgeht:

„Es konnte nicht gebaut werden. Die Akkulaufzeit reichte nicht, mit der Grafikleistung war nichts anzufangen, und die Komponenten allein kosteten schon über 500 US-Dollar.“

Ein früherer Apple-Manager berichtet von Tablets, die Steve Jobs zurückwies mit oft ätzender Kritik. Im wesentlichen habe er wissen wollen, wofür sie denn gut seien außer zum Surfen in der Toilette. Den Ausschlag für eine ernsthafte Umsetzung des Tablet-Projekts gaben offenbar der Erfolg des Iphones und vor allem des App Stores mit inzwischen zwei Milliarden Downloads. Das lässt ein weiterer Ex-Mitarbeiter Apples anklingen, der wegen Apples rigoroser Geheimhaltungspolitik nicht namentlich genannt werden möchte:

„Ich kann mir etwas wie das Iphone mit einem viel größeren Bildschirm vorstellen als großartiges Gerät mit großartigen Möglichkeiten. Ich weiß nur nicht, was ich im Alltag damit anfangen sollte. Darum ging es in den Diskussionen, die innerhalb von Apple über längere Zeit geführt wurden.“

Übereinstimmend mit aktuellen Gerüchten erwartet er den Marktstart des Apple-Tablets für das kommende Jahr.

(bk)

Zum Thema bei TecZilla:

Es wird ein Medientablet

Apple-Patent: Multitouch für das Tablet

Ein, zwei, viele Apple-Tablets

Zum Thema im Web:

New York Times

Screenshot: Thecustommac.com

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