Ebay: Verkäufer müssen kostenlos versenden – aber nicht alles
Von Bernd Kling am 16. April 2009 1 Kommentar
Ab 15. Juni ist es zumindest in bestimmten Kategorien vorbei mit Versandgebühren, die oft höher sind als der bestellte Artikel. Und Ebay freut über ein höheres Gebührenaufkommen.
Nein, um den eigenen Gebührenanteil geht es Ebay natürlich gar nicht, vielmehr sind „zu hohe Versandkosten für viele Käufer der häufigste Grund, doch nicht online einzukaufen“. Im E-Commerce-Bereich habe sich daher zusehends der kostenlose Versand als marktüblich durchgesetzt.
Der Zwang zum Endpreis ohne zusätzliche Versandkosten innerhalb Deutschlands gilt für Verkäufer in bestimmten Kategorien bzw. Unterkategorien des Ebay-Angebots, die als besonders umkämpft im Online-Handel gelten. Dazu gehören Angebotsbereiche von Computer bis Kleidung & Accessoires.
So umfassend das klingt, erweist es sich bei genauerem Hinsehen als weniger dramatisch, denn betroffen ist vor allem günstig zu versendendes Zubehör wie Kopfhörer, Kabel & Adapter, USB-Speichersticks oder Damen-Accessoires. Die neue Regelung gilt eben nicht – wie es sich etwa bei Chip.de liest – für umfassende Bereiche wie Computer oder Elektronik, sondern laut Ebay nur für „Unterkategorien in Kleidung & Accessoires, Audio & Hi-Fi, Foto and Camcorder, Computer, TV, Video & Elektronik, Handy & Organizer sowie PC- & Videospiele“.
Die vollständige Liste der betreffenden Kategorien können recherchefreudige Journalisten hier nachlesen.
Ebay ist offenbar an einer schnellen Umstellung interessiert und bietet Shop-Verkäufern zunächst einen 20-prozentigen Nachlass auf die Verkaufsprovision, wenn sie schon zwischen dem 6. April und 30. Juni in den betreffenden Kategorien mit kostenlosem Versand anbieten. Danach aber stehen Ebay Gebühren in voller Höhe zu, also für die Preise einschließlich der bereits enthaltenen Versandkosten.
(bk)
Abbildung: G. Beckmann (Ebay-Zentrale in Kleinmachnow)
Kleines Extra-Update nur für Chip.de-Leser: Inzwischen haben sie dort bemerkt, dass die von Ebay erzwungene Änderung auch für Privatverkäufer gilt. Das habe Ebay soeben mitgeteilt. Tatsächlich war bei Ebay schon zuvor von „Verkäufern“ und nicht nur von gewerblilchen Anbietern die Rede. Die übrigen Fehler bleiben unkorrigiert.
Wie immer nur für „diverse“ (Unter-) Katergorien um es dann später auf alles umzulegen.