Frühere Softcore-Darstellerin Jodie Fisher brachte HP-Boss zu Fall
Von Bernd Kling am 9. August 2010
„Keine intime sexuelle Beziehung“
Über eine Promi-Anwältin warf sie HP-CEO Mark Hurd sexuelle Belästigung vor. Der weltgrößte Computerhersteller leitete eine Untersuchung ein mit dem bekannten Ergebnis, dass sich der Vorwurf nicht bestätigt habe. Allerdings habe der CEO ein paar Spesen falsch abgerechnet und müsse deswegen gehen.
Sie heißt Jodie Fisher – und jetzt bitte nicht mit Jodie Foster verwechseln. Sie ist 50 Jahre alt und machte sich in ihren 30ern mit Filmtiteln der B- und C-Klasse bekannt wie „Intimate Obsession“, „Body of Influence“, „Sheer Passion“ und „Blood Dolls“. Inzwischen ist sie im Reality TV angekommen und spielt dort – sich selbst. In der NBC-Serie „Age of Love“ durfte sie eine der gnadenlos rivalisierenden Frauen geben, die sich gegenseitig die Augen auskratzen und alles geben, um Tennis-Star Mark Philippoussis auf sich aufmerksam zu machen.
Eine HP-Mitarbeiterin war sie nicht, wie in deutschen Medien fälschlich berichtet. Tatsächlich war sie contractor, was wir jetzt nicht mit Freiberufliche übersetzen wollen. Sie gab so etwas wie eine Empfangsdame, von Hurd persönlich ausgewählt, die bei HP-Veranstaltungen hochgestellte Gäste und andere CEOs zu begrüßen sowie sich gegenseitig vorzustellen hatte. Der HP-Chef ließ sich mit ihr auch gerne bei kostspieligen Dinners sehen, ließ aber bei den Abrechnungen ihren Namen außen vor.
Skandal? Das war alles? Hurd einigte sich nach ihren Vorwürfen außergerichtlich mit ihr, was mit einer Zahlung in unbekannter Höhe verbunden ist. Danach erst outete sie sich über ihre Anwältin und ließ erklären, wie leid ihr das alles tue:
„Ich bin überrascht und traurig, dass Mark Hurd seinen Job über diese Angelegenheit verloren hat. Das war nie meine Absicht.
Mark und ich hatten nie eine Affäre oder intime sexuelle Beziehung. Ich traf Mark erstmals, als ich mich als Auftragnehmerin für das Unternehmen bewarb …
Ich wünsche Mark, seiner Familie und HP das Beste.“
War das jetzt Reality TV?
Screenshot: Hollywood DVD