Im Fadenkreuz von Sarah Palin: Gabrielle Giffords

Von am 9. Januar 2011 1 Kommentar 

Sarah Palin Fadenkreuz„Holen wir ihre Wahlkreise zurück!“

Die demokratische Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords wurde bei einem Attentat in der republikanischen Hochburg Arizona lebensgefährlich verletzt, sechs weitere Menschen gezielt getötet. Der Pistolenschütze erwies sich als verwirrter Einzeltäter, der bei YouTube und MySpace seltsame Texte hinterließ, die auch Aufforderungen wie diese enthielten: „Du musst die föderalistischen Gesetze nicht akzeptieren. Lies trotzdem die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika, um all die gegenwärtigen verräterischen Gesetze zu verstehen.“

Jared Lee Loughner hatte offensichtlich keine nachvollziehbare politische Motivation, aber seine Tat erfolgte in einer insbesondere seit den Wahlen im November extrem aufgeheizten politischen Atmosphäre. Die Aktivisten der Tea Party und ihre Gallionsfigur Sarah Palin griffen vor allem Parlamentsabgeordnete an, die wie Giffords für die Gesundheitsreform gestimmt hatten.

„Kein Rückzug, sondern NACHLADEN!“

„Kein Rückzug, sondern NACHLADEN!“ gab Palin, die sich immer wieder als Präsidentschaftskandidatin ins Gespräch bringt, ihren Twitter-Followern als Parole aus. Auf ihre Wahlkampfseite SarahPac.com veröffentlichte sie eine Grafik, in der sie nicht nur zur Rückeroberung von Wahlkreisen aufforderte, sondern jeden dieser Wahlkreise mit einem Fadenkreuz überziehen ließ. Eines dieser 20 Fadenkreuze galt dem Wahlkreis von Gabrielle Giffords, die jetzt mit dem Tod ringt.

Schon im März 2010 hatten politische Gegner Giffords‘ Büro in Tucson, Arizona verwüstet. Auf die Veröffentlichung von Palins Fadenkreuz-Landkarte reagierte Giffords entsetzt und erklärte, selbst lange im Parlament vertretene Kollegen hätten „noch nie so etwas erlebt“. In einem Interview mit dem Sender MSNBC sagte sie am 25. März 2010 Sätze, die sich prophetisch erweisen sollten:

„Die Sache ist, wie sie das Fadenkreuz der Zielvorrichtung einer Waffe über unseren Bezirk gelegt hat. Wenn Menschen so etwas tun, dann müssen sie begreifen, dass diese Handlung Konsequenzen hat.“

Die Grafik mit den Fadenkreuzen wurde inzwischen von Sarah Palins offizieller Website entfernt. Eine Mitarbeiterin Palins verteidigt die Grafik jedoch noch immer: „Wir haben das niemals, niemals als Zielvorrichtungen für Gewehre beabsichtigt.“ Sie nannte es „obszön“ und „abstoßend“, Sarah Palin in Verbindung zu bringen mit der Gewalttat.

Screenshot: SarahPac.com

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Kommentare

Eine Stellungnahme zu “Im Fadenkreuz von Sarah Palin: Gabrielle Giffords”
  1. Dr. Hans-Peter Duric sagt:

    Palin and the Tea party to hell!