Goo.gl schrumpft die URL, bekommt die Antwort mit Bit.ly Pro
Von Bernd Kling am 15. Dezember 2009
Google macht einen Bit.ly mit einem eigenen Dienst, um Webadressen zu verkürzen und passend zu machen für Microblogging in der Art von Twitter. Das etablierte Bit.ly schlägt mit Bit.ly Pro zurück. Facebook will ebenfalls verkürzen mit Fb.me.
Der Google URL Shortener ist erreichbar unter goo.gl, zunächst jedoch nur mit der Google Toolbar und dem RSS-Dienst Feedburner zu nutzen. Als besondere Vorteile nennt Google einen verlässlichen Dienst durch die skalierbaren Datenzentren, Geschwindigkeit und Sicherheit: “ Wie wir es auch in der Websuche machen, überprüfen wir gekürzte URLs automatisch auf bösartige Sites und warnen Benutzer, wenn die gekürzte URL zu solchen Sites führt.“
Goo.gl ist (noch) kein eigenständig nutzbarer Dienst für alle: „Wenn sich der Dienst als nützlich erweist, werden wir ihn in Zukunft vielleicht für ein breiteres Publikum öffnen.“
Das könnten etablierte Dienste wie Bit.ly und TinyURL durchaus als Drohung verstehen. Ob Zufall oder nicht, noch am gleichen Tag kündigte Bit.ly einen aufgewerteten Pro-Dienst für Verlage und bekannte Websites an, die ihre eigenen, sofort erkennbaren Kurzformeln bekommen wie nyti.ms für die New York Times. Für den Dienst in der Betaphase gewinnen konnte Bit.ly unter anderem AOL, Bing, MSN, Huffington Post und Wall Street Journal. Bit.ly Pro bietet darüber hinaus Analysetools, um die Herkunft der Kurz-URL-Klicks zu verstehen.
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In die Verkürzung geht auch Facebook und zerlegt die URL nach der Formel fb.me/name. Facbook begann damit im mobilen Portal, es soll aber auch für Fanseiten und Benutzerprofile anwendbar sein.
Bit.ly in Gefahr? Eher nicht, denn es hat sich längst zum Standard bei Twitter entwickelt. Daran können weder weder Facebook noch Google in absehbarer Zeit etwas ändern. Mit Bit.ly Pro erhöht sich dieser Vorsprung noch einmal deutlich.
(bk)
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Abbildung: Bit.ly