Google Editions: E-Books aus den Wolken

Von am 5. Mai 2010  

Google wird Buchhändler und bietet E-Books als Webservice

Die schon länger bekannten Pläne erläuterte Google bei einer Verlegerveranstaltung in New York. Sie haben nichts mit dem Google-Buchsuche-Vergleich zu tun, bei dem es um eingescannte Bücher aus Bibliotheken ging. Google strebt vielmehr Vereinbarungen mit Verlagen jeder Größenordnung an, um ihre E-Books breit zu vermarkten. Das Angebot steht in Konkurrenz zu den Angeboten von Amazon und Apple, bedingt aber keine bestimmten Lesegeräte mit stringenten DRM-Einschränkungen.

„Das Buch bei Google: Die Zukunft des Publishing in den Wolken?“ lautete die Veranstaltung, zu der das Branchenblatt Publishers Weekly geladen hatte. Chris Palma, bei Google für die Zusammenarbeit mit strategischen Partnern zuständig, stellte den Zeitplan für Google Editions vor.

Der Verkauf digitaler Bücher soll Ende Juni oder im Juli beginnen, nicht an Geräte und nicht an proprietäre Software gebunden sein. Den Unterschied zu Amazon und Apple soll vor allem ausmachen, dass der Zugang zu den Büchern über eine Vielzahl von Geräten und Partner-Websites möglich ist. Einerseits können die Nutzer digitale Buchkopien kaufen, die sie über Googles Buchsuche finden. Andererseits aber können auch Buchhändler und unabhängige Shops den gesamten Katalog von Google Editions über ihre eigenen Sites anbieten. Verlage wie Buchhändler sollen den größten Teil der Einnahmen erhalten.

Zu lesen sind die Bücher aus dem Webbrowser und durch Caching auch offline, aber Details zur Umsetzung stehen noch aus. Denkbar erscheint Software für eine optimale Leseerfahrung auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets. Zu verhandeln ist offenbar noch, inwieweit die Verlage oder Google die Preise bestimmen. Nach einer früheren Aussage will sich Google zumindest das Recht vorbehalten, „exorbitant“ erscheinende Preise zu korrigieren.

Die Verleger scheinen sich mit Buchhändler Google anfreunden zu wollen. Evan Schnittman von der Oxford University Press reizt größere Reichweite und mehr Wettbewerb:

„Das schafft ein faires Spielfeld. Und als Verleger gefällt mir, dass ich die Lesergruppen nicht nach Geräten einteilen muss. Es ist ein elektronisches Produkt, dass die Verbraucher überall bekommen können, sofern sie über einen Google-Account verfügen.“

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