Google Goggles lernt Sprachen

Von am 7. Mai 2010 1 Kommentar 

Die Android-Anwendung Google Goggles erkennt in Version 1.1 Texte – und versucht sie zu übersetzen

Goggles konnte bereits Objekte erkennen, die vor die Handykamera kamen. Die erfassten Bilder wurden in den Server-Wolken analysiert, um Informationen über sie zu liefern. Das klappte bei bekannten Bauwerken und Weinetiketten, bei vielen Dingen aber auch nicht.

Goggles 1.1 legt nach mit Texterkennung und automatischer Übersetzung. Die App kann jetzt auch Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch in eine Anzahl von Sprachen übersetzen, die zunehmend erweitert werden sollen auch auf Sprachen mit nichtlateinischen Schriften. Die Software nimmt eine Zeichenerkennung im gewählten Bildausschnitt vor und übermittelt sie an Googles Übersetzungsdienst. Wie beim Webdienst Google Übersetzer ist außerdem die gewünschte Zielsprache zu bestimmen.

Wie nett es mit einer deutschen Speisekarte für englische Benutzer klappen kann, führte der für Google Goggles verantwortliche Produktmanager Hartmut Neven schon im Februar in einer frühen Version vor. Nevens auf Gesichts- und Bilderkennung spezialisiertes Startup-Unternehmen Neven Vision wurde 2006 von Google übernommen.

Im Alltag sind weit weniger perfekte Ergebnisse zu erwarten, zumal sich Fehler etappenweise bei Zeichenerkennung und Maschinenübersetzung einschleichen und natürlich dazu neigen, sich gegenseitig zu verstärken. Das illustrieren gut die Versuche, die JR Raphael bei PC World unternahm. Er schnappte sich den ersten besten fremdsprachigen Stoff, der ihm in die Finger kam, eine französische Passage in einem Handbuch für einen LCD-Fernseher von Sony.

Die gelieferte Übersetzung war dann aber doch nicht so richtig in Englisch. Die OCR-Software verwandelte zum Beispiel „d’avoir“ in „cl’avoir“ und „L’enregistrement“ in „Ifenregistrement“, so dass der Übersetzungsdienst schon gar nichts damit anfangen konnte. Im pseudo-englischen Text wimmelt es so sehr von verballhornten französischen Vokabeln wie „dcs de_nouveauÁc“ und „dënreaistrer“, dass das gewohnte Kauderwelsch maschineller Übersetzungen kaum mehr auffällt.

Testfazit nach einer Anzahl solcher Versuche: Google Goggles gibt etwa 70 Prozent verständliche Informationen aus und 30 Prozent Kauderwelsch. Immerhin.

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