Google kauft den Chip-Spezialisten Agnilux
Von Bernd Kling am 22. April 2010
Noch eine Übernahme, die viele Mutmaßungen auslöst – es könnte um ein Tablet von Google gehen
Es steht nicht nur für eine weitere Etappe im Wettlauf um Startup-Unternehmen zwischen Google und Apple, auch die Vorgeschichte verbindet die beiden Unternehmen. Denn die Gründer von Agnilux gehörten zuvor zur Chipschmiede PA Semi, die im April 2008 von Apple gekauft wurde. Nach der Übernahme waren sie jedoch weniger glücklich bei Apple und verabschiedeten sich, um ihr eigenes Unternehmen zu gründen.
Agnilux gilt als Unternehmen im Tarnmodus, über das nur wenig bekannt ist. Seine Gründer sollen bei Apple den A4-Prozessor geschaffen haben, der im iPad verbaut wird. Sie gelten als Spezialisten für die Entwicklung besonders stromsparender Prozessoren der ARM-Architektur.
Das reichte bereits aus für Spekulationen, Googles Übernahme von Agnilux stehe im Zusammenhang mit einem kommenden Google-Tablet, das mit Android oder Chrome OS laufen könnte. Weniger plausible Mutmaßungen zielten darauf, Google ziehe den Einsatz ARM-basierter Prozessoren für die eigenen Serverfarmen in Erwägung. Warum aber sollte Google auch noch eigene Prozessoren entwickeln, wenn das Unternehmen selbst keine eigene Hardware herstellt?
Die bislang beste Erklärung überliefert die New York Times und beruft sich dabei auf eine glaubhafte Quelle: „Wie eine Person erklärte, die mit dem Abkommen vertraut ist, hat Google das Unternehmen nicht wegen seiner Silizium-Expertise erworben oder um tatsächlich Hardware zu entwickeln, sondern um bei der Portierung der Google-Betriebssysteme auf andere Geräte zu helfen – wie Tablets oder auch Set-Top-Boxen für TV-Geräte.“