Google schickt Windows in die Wüste
Von Bernd Kling am 1. Juni 2010
Alles für die Sicherheit: Besser sind Mac, Linux und Chrome
Windows mag im Rest der Welt noch immer allgegenwärtig sein mit seinem Marktanteil von mehr als 80 Prozent unter PC-Betriebssystemen, im Googleplex aber sind seine Tage gezählt. Aus Gründen der Sicherheit verzichten Googles Mitarbeiter – es sind weltweit über 10.000 – auf Microsoft Windows. Das berichtet die Financial Times und beruft sich auf gesprächige Google-Mitarbeiter:
“Wir machen kein Windows mehr. Es geht um die Sicherheit.â€
“Die meisten sind weg von Windows-PCs seit den Hacker-Attacken aus China, überwiegend in Richtung Mac OS.â€
“Linux ist Open Source und wir haben dabei ein gutes Gefühl. Bei Microsoft haben wir ein weniger gutes Gefühl.â€
„Es geht vielfach darum, mit Google-Produkten zu arbeiten. Sie wollen es mit Chrome laufen lassen.“
“Vor allem seit der Aufregung wegen China benutzen viele Macs der Sicherheit wegen.â€
Der große Angriff auf Googles Quellcode im Januar, dessen Ursprung in China vermutet wurde, erfolgte über Sicherheitslücken in Microsofts Internet Explorer / Windows und scheint das Fass zum Überlaufen gebracht zu haben. Für manche Entwicklungszwecke wird auch bei Google weiterhin Windows zum Einsatz kommen müssen, aber die Nutzung ist offenbar stark eingeschränkt.
Neuen Mitarbeitern steht zur Wahl, entweder Apple-Rechner mit Mac OS X oder PCs mit Linux zu nutzen. Wer bei Windows bleiben möchte, benötigt angeblich die Zustimmung von ganz oben durch den CIO (Chief Information Officer), obwohl von einer „halboffiziellen Richtlinie“ die Rede ist.
So glaubhaft sie sein mag, eine offizielle Bestätigung der Meldung gibt es nicht. Ein Google-Sprecher äußerte sich nur unverbindlich: “Wir arbeiten immer daran, unsere geschäftliche Effizienz zu verbessern. Wir kommentieren jedoch keine einzelnen betrieblichen Maßnahmen.â€
Montage: Chromoid