Google testet Mini-Drohnen

Von am 7. August 2010  

Ein deutsches Unternehmen will Google mit „Microdrones“ beliefern – Datenschützer schlagen Alarm

Einen Drehflügler der Microdrones GmbH hat sich Google bereits nach Kalifornien einfliegen lassen, wie das Siegener Unternehmen dem Magazin Wirtschaftswoche steckte. Nach erfolgreichem Test sollen schon bald Dutzende weitere zivile Drohnen folgen, hofft Geschäftsführer Sven Juerss: „Wir haben gute Chancen, mit Google dauerhaft ins Geschäft zu kommen.“

Was Google damit will? Sagt Google nicht, während Juerss erklärt, seine Drohnen seien bestens geeignet für aktuellere Aufnahmen für den Kartendienst Google Earth. Die Miniflieger sind mit Kameras bestückt, haben einige Kilometer Reichweite und überqueren ganze Stadtteile mit 80 Stundenkilometern. Juerss hält aber auch die Inspektion von Windparks für denkbar, in die Google investiert.

Noch bevor das geklärt ist, reagierte der befragte nordrhein-westfälische Datenschutzbeauftragte mit dankbarer Empörung über mögliche Live-Bilder von Gärten und Balkonen: „Die Probleme könnten noch tiefgreifender sein als bei Google Street View.“

Google wäre allerdings nicht das erste Unternehmen, das zivile Drohnen einsetzt. Fotografen bieten längst „preisgünstige Flugaufnahmen mit unserem leisen Elektro-Flugroboter“ an. In den Referenzen finden sich Universitäten, Umweltorganisationen, Polizeien sowie Unternehmen wie Bayer und EADS. Die Kundengalerie von Microdrones hat bereits reichlich Luftaufnahmen in der Ausstellung.

Das Motto, dem sich Microdrones selbst verschrieb: Your eye in the sky. Und dann noch: „Das fliegende Auge sieht alles.“

Auf bedrohte Privatsphäre angesprochen, verweist CEO Sven Juerss auf geltendes Recht: „Es war schon immer verboten, mittels Foto und Film in die Privatsphäre einzudringen. Unsere Drohnen haben an dieser Rechtslage nichts geändert.“

Abbildung: Microdrones

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