Intel: Alles wird Core
Von Bernd Kling am 18. Juni 2009
In einer neuen Kehrtwende will Intel seine Marken und Logos vereinfachen. Centrino steht nicht mehr für eine Plattform mit verschiedenen Chips. Statt um Plattformen geht es in Zukunft vor allem um die Prozessoren mit der Flaggschiff-Marke Core.
Zu verwirrend fanden selbst die Intel-Vermarkter die Vielfalt von Zusatzbezeichnungen. Sie wollen sich und andere nicht länger verwirren und lassen Anhänge wie Solo, Core 2 Duo und Core 2 Quad lieber weg. Zumal es immer unüberschaubarer geworden wäre mit der zunehmenden Zahl von Cores in einem Prozessor, wie sie in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Intels Marketing-Leiterin Deborah Conrad:
„Die Dinge sind immer verwirrender geworden. Ein Verbraucher muss diese Details nicht unbedingt sehen.“
Die Cores mögen sich vermehren, die Prozessorlinie Core erhält nur die Erweiterungen i3, i5 und i7. Bereits im Angebot ist der High-End-Prozessor Core i7, der unter dem Codenamen Nehalem entwickelt wurde. In der zweiten Jahreshälfte platziert sich Core i5 im Mittelfeld.
Pentium, Celeron und Atom bleiben als Marken für Chipfamilien erhalten, die in ihrer Performance unterhalb der Core-Prozessoren bleiben. Bestehende Benennungen für Chips will Intel nicht ändern, sondern die neuen Namensregeln nur bei neu in den Markt eingeführten Produkten verwenden. In der Übergangsphase dürfte es daher um so verwirrender werden, und auch später bleibt Intel eine komplexe Sammlung von Markenbezeichnungen erhalten.
Centrino, im Jahr 2003 mit einer 300 Millionen US-Dollar teuren Werbekampagne eingeführt und als Logo millionenfach auf Notebooks vertreten, bleibt uns ebenfalls erhalten, bedeutet aber nicht mehr das Gleiche. Während es bislang für eine kombinierte Plattform mit drei verschiedenen Chips stand – Prozessoren, Chipsets und Chips für drahtlose Kommunikation –, gilt es in Zukunft nur noch für für die Funkchips.
(bk)
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Abbildung: Intel