Intelligente Ampeln bremsen Raser aus
Von Robin Lange am 19. Mai 2011 1 Kommentar
Rote Welle
Einen innovativen Versuch, zur Einhaltung der Verkehrsregeln zu motivieren, unternehmen die Stadtväter im britischen Swindon. Sie testen ein Ampelsystem, das automatisch die nächste Ampel auf Rot schaltet, wenn ein Fahrer deutlich schneller fährt als erlaubt. In die Straße eingelassene Sensoren kurz vor der Ampel erkennen die überhöhte Geschwindigkeit und melden es an die Ampelsteuerung weiter. Wer mit Bleifuß fährt, kommt nicht mehr bei Grün über die Kreuzung.
Die mit einer konservativen Mehrheit regierte Stadt hatte vor zwei Jahren die Abschaffung aller fest montierten Radarfallen beschlossen. Seither gingen die Unfallzahlen an den betreffenden Stellen und im gesamten Ort zurück, was nicht unbedingt überraschen sollte.
Das clevere Ampelsystem sorgt nun für eine konsequentere Verkehrserziehung rasender Fahrer. Sie brauchen länger, statt schneller ans Ziel zu kommen. Sie haben darüber hinaus mit den missbilligenden Blicken anderer Verkehrsteilnehmer zu rechnen, die ebenfalls aufgehalten werden.
Kameras mit automatischer Nummernschilderkennung sind ebenfalls im Einsatz, um Notfallfahrzeuge zu erkennen und ihnen freie Bahn zu geben. Skeptiker geben zu bedenken, dass das System zur häufigeren Missachtung roter Ampeln führen könnte. Die Ratsherren von Swindon hoffen jedoch auf mehr Verkehrssicherheit, da sich ähnliche Systeme bereits in Frankreich und Spanien bewährt hätten.
So neu ist die Idee in der Tat nicht, in meinem Dorf haben wir bereits seit über 20 Jahren Ampeln, die mittels Sensoren bei zu hoher Geschwindigkeit auf Rot schalten. Die Erkennung der Rettungsfahrzeuge gibt es hier natürlich nicht, aber die haben ja im Zweifel ihre Tröte. Ansonsten funktioniert das gut, da jeder „Wissende“ hier recht genau 50 fährt um grün zu haben, früher wurde an selbiger Stelle gern mal Gas gegeben, obwohl drei Schulen in direkter Nähe sind.