iPad ist nicht mehr teurer als in jedem anderen Land der Welt
Von Bernd Kling am 10. Mai 2010 2 Kommentare
Hat Apple gemerkt, dass wir rechnen können?
Noch am Freitag hatte eine Pressemeldung von Apple Deutschland einen Preis von 514 Euro für das Einstiegsmodell angekündigt und damit 15 Euro mehr als in Nachbarländern. Begründet wurde der Zuschlag laut einer angeblichen Steve-Jobs-Mail mit deutschen Urheberrechtsabgaben, die unsere Regierung gerade eben erlassen hätte: „Blame your government. Germany just added a new copyright levy for computers.“
Die einsetzende Debatte über Apples Preispolitik zeigte offenbar Wirkung. Seit heute nennt der Apple Store Preise, die wie in Frankreich oder Italien mit 499 Euro beginnen. Es entspricht allerdings schon im Nettopreis immer noch einem Aufschlag von rund 25 Euro gegenüber den US-Preisen.
Inzwischen wurden weitere Zweifel an der vorgeschobenen Begründung Apples laut. Tatsächlich definiert die GEMA – eine der Verwertungsgesellschaften, die die Urheberrechtspauschale erheben – einen abgabepflichtigen Computer mit mindestens 40 GB Massenspeicher, was nur ein iPad-Modell mit 64 GB erfüllen könnte. Sie nimmt außerdem MIDs (Mobile Internet Devices) ausdrücklich aus, so dass iPads vermutlich ohnehin nicht betroffen sind.
Das iPad 64GB hat ja auch noch den Aufschlag – was für die Begründung von Apple spricht.
Die GEMA bestreitet einen von ihr verlangten Aufschlag aber („Wir wollen nicht als Sündenbock herhalten“). Es sei unklar, ob das iPad in irgendeiner Ausführung überhaupt betroffen sei:
http://www.zeit.de/newsticker/2010/5/10/iptc-bdt-20100507-794-24769888xml