Iphone-Paparazzi knipst Steve Jobs
Von Bernd Kling am 30. Juli 2009 2 Kommentare
Der Apple-CEO ist „back to an Apple a day“. Den Beweis liefert die Aufnahme mit einem Iphone, veröffentlicht von der Gossip-Site TMZ.
TMZ (gehört dem Medienkonzern Time Warner) ist weit mehr dafür bekannt, die Eskapaden von Lindsay Lohan, Britney Spears und Paris Hilton bei Tag und bei Nacht zu verfolgen. Mit der Jackson-Todesnachricht schlug die Site alle anderen Medien und ist seither dran, die Todesursache von Jackson zu ermitteln. Und das schneller als die Polizei erlaubt, wie wiederum die Stuttgarter Nachrichten ermittelten.
Der als öffentlichkeitsscheu geltende Apple-CEO hat es in den exklusiven Kreis dieser Promis geschafft, deren Bilder für TMZ interessant sind. Macht auch nichts, wenn sie mit der Kamera eines Iphones aufgenommen wurden wie in diesem Fall. TMZ merkt sogar genüsslich an, dass Steve Jobs einem Gerät zum Opfer fiel, das er selbst erfunden hat:
„Ach übrigens – das Foto wurde mit einem Iphone aufgenommen.“
TMZ schlägt FAZ
Das Bild wurde gestern Nachmittag aufgenommen, während der Apple-Mitbegründer die Zentrale in Cupertino verließ. Es zeigt einen noch immer extrem hageren Steve Jobs. Mit Turnschuhen, Jeans und schwarzem Rollkragenpullover trägt er jedoch bereits wieder seine typische Arbeitskleidung.
Mit dieser Aufnahme wäre auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung widerlegt, die Steve Jobs schon länger nicht mehr unter den Lebenden sieht. Diese Zeitung orakelte am 24. Juni unter der Überschrift “ Der Geheimniskrämer“ über dessen „schon zu Lebzeiten von Steve Jobs legendären Auftritte“.
So steht es nach über einem Monat noch immer unkorrigiert online bei diesem Flaggschiff des deutschen Qualitätsjournalismus. Vielleicht sollten die Redakteure der FAZ mal bei ihren Kollegen von TMZ reinschauen?
(bk)
Zum Thema bei TecZilla:
Steve Jobs lebt – oder doch nicht?
Zum Thema im Web:
Screenshot: TMZ
Toller Beitrag!
Nun, der Satz der FAZ liest sich zwar wirklich etwas komisch, aber falsch ist er im Grunde nicht:
– die Auftritte des Herrn sind legendär
– der Herr lebt noch
=> folglich sind die Auftritte schon zu Lebzeiten des Herrn legendär
Es fällt kein Wort darüber, dass er tot sei. Das spezielle Wörtchen suggeriert zwar diese Annahme – aber das ist auch schon alles.
‚Falscher‘ wäre hingegen, wenn der Satz in der Vergangenheit stünde: „die Auftritte waren schon zu Lebzeiten legendär“.