„Jessica, du bist ein echt scharfes Hologramm!“
Von Bernd Kling am 5. November 2008
… schmeichelte in der Wahlnacht CNN-Moderator Wolf Blitzer der Korrespondentin Jessica Yellin, die auf dem Holodeck vor ihm materialisierte.
Nein, da stand sie natürlich nicht, sondern weit weg vom Senderstudio in einem Zelt in Chicago, Illinois. Umringt von 35 HD-Kameras, die sie aus allen Blickwinkeln aufnahmen. Besonders überzeugend kam der Beam-Trick eben nicht mit der lebensgroßen, an den äußeren Rändern schimmernden, wie ausgeschnitten wirkenden Figur. Haben wir in Star Trek und anderen SF-Produktionen schon viel besser gesehen. Vermutlich redete Blitzer in einen leeren Raum hinein, und sie wurde wie in einer Blue-Screen-Projektion nur für die Zuschauer sichtbar.
Passte aber gut zu den vorhergehenden technischen Stunts, Magic Wall und Touchscreen-Tischen, mit denen der Nachrichtensender die Illusion von mehr Informationen und Durchblick zu schaffen versuchte. War aber letztlich nicht mehr als ein Special Effect, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu halten während der seltsamen Echtzeit-Grafiken und Wahlmänner-Kalkulationen, die eine US-Präsidentenwahl ausmachen. Die vermutlich eingesetzte Technik (Mapping verschiedener Aufnahmen auf einem 3D-Modell) ist aus Computerspielen bekannt, letztlich geht sie auf alte Illusionstricks in Theater und Magieshows („Pepper’s Ghost“) zurück.
(bk)