Keine Modem-Apps für Android?

Von am 1. April 2009  

android-market-221Eine der beliebtesten Anwendungen dieser Art wurde vom Android Market ausgeschlossen. Die Entwickler vermuten T-Mobile hinter der Aktion.

Eine naheliegende Vermutung, zumal T-Mobile besonders aggressiv gegen alles vorgeht, was die eigenen Bezahlmodelle zu bedrohen scheint. So machte dieser Mobilfunker in Deutschland eben auf sich aufmerksam durch die Blockade von günstigen VoIP-Gesprächen, die eine aus Apples App-Store erhältliche Skype-Software seit kurzem auch mit dem Iphone ermöglicht. T-Mobile nimmt offenbar gerne ein doppeltes Entgelt durch eine Daten-„Flatrate“ entgegen, die einmal nur für das Mobiltelefon gelten soll, für die Nutzung mit dem Notebook aber ein zweites Mal zu entrichten wäre.

Die Modemfunktion der Tethering Apps lässt Notebook oder PC über USB-Kabel oder drahtlos per Bluetooth / WLAN an der Internetverbindung des Mobiltelefons teilhaben. Eben das machte WiFi Tether for Root Users ganz bequem möglich: Ein im Ad-hoc-Modus verbundener Client, etwa ein Notebook, konnte die Datenverbindung eines Android-Phones nutzen. Die beliebte Anwendung kam schon in den ersten Wochen auf rund 10.000 Downloads, bevor Google sie aus dem Android Market entfernte.

Google kann die Hände in Unschuld waschen, steht doch schon in den Geschäftsbedingungen für Android Market: „Google trifft Vertriebsvereinbarungen mit Geräteherstellern und autorisierten Netzbetreibern … Diese Vertriebsvereinbarungen können die unfreiwillige Entfernung von Produkten erfordern, wenn sie die Geschäftsbedingungen des Geräteherstellers oder autorisierten Netzbetreibers verletzen.“

android-modem-appWas bei T-Mobile natürlich der Fall ist, denn in den Geschäftsbedingungen von T-Mobile USA steht: „Ihr Datentarif ist für Websurfen, Messaging und ähnliche Anwendungen auf Ihrem Gerät vorgesehen und nicht für die Nutzung mit anderen Geräten. Die Nutzung als Modem für einen PC oder andere Hardware ist nicht erlaubt.“

Dabei sollen Mitarbeiter von Google die Entwicklung des Modem-Apps unterstützt haben, was die Entwickler jetzt als besondere Ironie empfinden. Es stelle sich die Frage, wie offen diese „offene“ Plattform eigentlich sei. Noch hoffen sie auf Leute „in der Maschine“, um ein wirklich offenes Android durchzusetzen anstelle „der gleichen gierigen Geschäftsmodelle, die wir von anderen Handy-Plattformen kennen“.

Update: Ganz verschwunden ist die Anwendung mit dem Platzverweis vom Android-Marktplatz allerdings nicht. Auf den Code-Seiten von Google ist es noch immer zu finden, von den Entwicklern verlinkt:

Download, Screenshots, Quellcode und mehr

(bk)

Abbildung: Google

T-Mobile sperrt Skype per Iphone

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