Kommt Apples Tablet als iSlate?
Von Bernd Kling am 25. Dezember 2009 1 Kommentar
Apple hat sich offenbar Domain- und Markenrechte für iSlate gesichert. Ein Apple Slate erwähnte zuerst der Chefredakteur der New York Times. Schon 2007 registrierte Apple die Domain iSlate – anonym, aber es kam dennoch auf. Weitere Indizien sprechen dafür, dass Apple zugleich die Markenrechte für iSlate eintragen ließ.
Auch die Rede von Executive Editor Bill Keller war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, als er im Oktober die Mitarbeiter der Times auf digitale Plattformen vorbereiten wollte: „Ich hoffe, wir können die Redaktion aktiver einbeziehen in die Aufgabe, den besten Journalismus zu liefern in Form von Times Reader, iPhone-Apps, WAP oder dem anstehenden Apple Slate, oder was immer danach kommt.“
Es wurde dennoch bekannt dank einer Videoaufzeichnung seiner Rede. Damit kam Slate wie zuvor schon iPad und iTablet als mögliche Bezeichnung für das Apple-Tablet in Umlauf.
2007 kaufte Apple die Domain iSlate.com von einem Unternehmen, das schon 2004 auf die gute Idee gekommen war, den Namen zu registrieren. Apple benutzte dabei MarkMonitor.com, einen Registrierungsdienst für die anonyme Eintragung von Domains und Warenzeichen. Dieser Dienst wird von Apple und anderen Firmen gerne genutzt, um nicht schon frühzeitig auf geplante Produkte aufmerksam zu machen.
Durch einen Fehler klappte es aber nicht mit der Geheimhaltung. Gegen Ende 2007 wurde Apple über mehrere Wochen hinweg als Inhaber von iSlate.com ausgewiesen, wie ein inzwischen aufgetauchtes Dokument beweist (Abbildung). Als weiteres Indiz für Apples iSlate-Engagement darf gelten, dass auch iSlate.co.uk, iSlate.fr und iSlate.jp von MarkMonitor registriert wurden – das betrifft Schlüsselmärkte von Apple.
An die Spur der Markenrechte von iSlate hat sich Robin Wauters bei Techcrunch geheftet. Ergebnis seiner schnellen Online-Recherche: Apple hat sich wahrscheinlich iSlate auch markenrechtlich gesichert. In den USA über eine offenbar vorgeschobene Firma namens Slate Computing. In Europa über eine britische Anwaltskanzlei, die für Apple bereits tätig war und europaweit die Handelsmarke „Macbook“ sicherte. Die mutmaßliche Tarnfirma Slate Computing beantragte zudem die Marke „Magic Slate“ – das könnte nach Magic Mouse noch mehr Magie bei Apple bedeuten.
Bewiesen ist damit nichts, aber die Indizien sprechen für sich. Es ist jedenfalls nicht unwahrscheinlich, dass Apples Tablet iSlate heißt, wenn es wie erwartet Ende Januar in San Francisco offiziell bestätigt und enthüllt wird.
Slate lässt sich mit Schiefertafel übersetzen. Das ist allerdings noch lange kein Grund, über die Größe üblicher Dachplatten zu räsonieren, die Apples Tablet haben könnte. Nachricht an alle Nachgeborenen, die mit dem Begriff Schiefertafel nichts mehr anfangen können: So etwas trugen Schüler mit sich, um mit Kreide darauf zu schreiben – in einer längst vergangenen Ära ohne Notebooks und LCD-Displays. Eine Schreibtafel also, wie sie auch in den Grundschulen dieses Landes bis in die 1970er Jahre benutzt wurde.
An diese Tafel und nicht etwa an Dachschiefer erinnert der Begriff Slate oder iSlate, sollte ihn Apple tatsächlich für das Tablet einsetzen. Es könnte auch auf die Bedienung anspielen, zu der ein früherer Apple-Mitarbeiter verriet: „Sie werden überrascht sein, wie Sie mit dem neuen Tablet interagieren.“
(bk)
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