Lenovo: Android 3.5 „Honeycomb“ ist optimal für Tablets
Von Bernd Kling am 20. Oktober 2010
Besser warten auf die wirklich für Tablets optimierte Android-Version
Eine Flut von Android-Tablets mit Android 2.2 „Froyo“ und Android 3.0 „Gingerbread“ rollt an, wenn taiwanischen Gerüchten zu vertrauen ist. Hersteller wie Lenovo und HTC aber halten sich zurück, um erst im nächsten Jahr mit ausgereifteren Produkten an den Start zu gehen.
„Froyo ist nicht für den Einsatz auf Tablets optimiert“
Von Google selbst ist klar zu hören, dass die aktuelle Android-Version 2.2 „Froyo“ nicht für Tablets optimiert ist. Das hindert nicht alle Hersteller an Schnellschüssen, die dann längst nicht alle Erwartungen der Käufer erfüllen können. Ein typisches Problem besteht darin, dass ihre Tablets nicht auf den Android Market zugreifen können – weil viele Anwendungen nicht richtig auf ihnen laufen, begründet Google den Ausschluss. Eine der Ausnahmen ist Samsungs Galaxy Tab, das als „so etwas wie ein großes Mobiltelefon“ durchging.
Auch Android 3.0 „Gingerbread“, dessen Veröffentlichung noch in diesem Jahr ansteht, ist in erster Linie als Smartphone-OS zu erwarten. Ob es sich für Tablets eignet oder auch nicht – einige bekannte und noch mehr unbekannte Hersteller werden es sich nicht nehmen lassen, es als Betriebssystem auf ihre Tablets zu spielen. Niemand kann sie daran hindern, denn Android ist Open Source. Sie müssen niemanden fragen, auch Google nicht – es sei denn, sie wollen weitere Anwendungen von Google installieren und auf den Android Market zugreifen.
HTC und Lenovo lassen sich Zeit
Nicht alle Herteller überstürzen es. HTC zieht seine Tablet-Pläne offenbar ins Frühjahr 2011 und wartet damit vermutlich Android 3.5 „Honeycomb“ ab. Ganz deutlich aber sagt es Lenovo: Nichts geht vor Sommer 2011 und ohne Honeycomb. Das von Lenovo als „Le Pad“ erwartete Tablet soll erst Monate nach der offiziellen Freigabe von Googles erstem wirklich Tablet-freundlichen Betriebssystem kommen.
Eine klare Absage erteilt Rory Read, President und CEO von Lenovo USA, einem Tablet mit bisherigen Android-Versionen: „Ich glaube nicht, dass ‚Froyo‘ die richtige Basis ist für ein voll funktionsfähiges Tablet.“
Ebenfalls nicht in Frage kommt Windows 7 für ein Tablet von Lenovo, da zu schwerfällig und nicht für Touchscreens optimiert. Dabei ließ Lenovo nichts unversucht und entwickelte das ungewöhnliche IdeaPad U1 Hybrid, dessen Display sich als Tablet herausnehmen ließ. Als Notebook lief es mit Windows 7, als Tablet mit ARM-Prozessor und einer Linux-Variante namens Skylight. Eine nette Idee, aber es kam gar nicht erst auf den Markt.
Laut Rory lernten Lenovos Entwickler viel daraus. Sie stellten das Projekt ein und entschieden sich für Android als Tablet-Betriebssystem.
Bildmontage: Chromoid