LulzSec-Hacktivisten gegen Medienbaron Rupert Murdoch
Von Bernd Kling am 19. Juli 2011
Eine übertriebene Meldung über den Tod von Rupert Murdoch in seiner eigenen Zeitung
LulzSec schlug zu und übernahm die Website von Murdochs Millionenblatt Sun, während sich Rupert Murdoch, sein Sohn und Thronerbe James Murdoch sowie Rebekah Brooks als frühere Chefin von News International durch hochbezahlte PR-Berater und Anwälte für ihren Auftritt vor einem Untersuchungsausschuss des britischen Parlaments coachen ließen. Von Sun.co.uk leiteten sie die Besucher weiter zu New-Times.co.uk/sun.
Im üblichen Stil der Boulevardzeitung verkündeten sie dort den Tod des Mannes, der mit seiner Medienmacht britische Premierminister wählen, abwählen und tanzen ließ, bevor der Skandal um die Handy-Hacker-Methoden seiner Reporter eine breite Öffentlichkeit entsetzte. In Zusammenarbeit mit vorbestraften Kriminellen hatten Murdochs Redakteure die Mailboxen nicht nur von Prominenten, sondern auch von Mordopfern und ihren Angehörigen abgehört.
Der gefälschte Bericht war ganz in der Art gehalten, wie sie die Murdoch-Blätter auch mit Hilfe korrupter Polizisten pflegte, die sich für Informationen bezahlen ließen. Eine erhebliche Menge Palladium habe der 80-jährige Medienmogul eingenommen, bevor er in seinem berühmten Garten mit formgeschnittenen Hecken leblos aufgefunden wurde :
„Wir fanden die Chemikalien neben einem Küchentisch, vor kurzem aufgekocht“, erklärt ein Polizist. „Soweit wir das übersehen können, hat Murdoch es geschmolzen und in großen Mengen zu sich genommen, bevor er in seinen Garten taumelte.“
Die Behörden wollten sich nicht dazu äußern, ob es sich um einen geplanten Suizid handelte. Nahestehende Personen und ungenannte Quellen gehen jedoch übereinstimmend davon aus.
Tod durch Palladium
Die Beamten hätten über ein zerbrochenes Glas Wein berichtet, eine Kiste mit altem Jahrgangswein und so etwas wie ein Familienalbum, das Bilder enthielt aus längst vergangenen Zeiten, mit handgemalten Porträts von Murdoch in seinen frühen Jahren mit Hut und Monokel. In Verdacht kam schließlich wie immer der Butler:
Ein anderer Beamter enthüllte, dass Murdoch auf einer besonders großen Gartenhecke zusammensank, die zu einem galoppierenden Pferd geformt war. „Es war seine Lieblingshecke“, wie Butler Davidson berichtet.
Butler Davidson wurde inzwischen zur weiteren Befragung in Haft genommen.
Tod durch Palladium – ein kaum versteckter Hinweis darauf, dass die Meldung von Murdochs Tod stark übertrieben war. Es ist ein Platinmetall, das in Schmuck, Katalysatoren und etwa Federn für Füllfederhalter zum Einsatz kommt. Wer danach googelt, findet allerdings auch jede Menge Versandapotheken, die metallisches Palladium als angeblichen homöopathischen Wirkstoff für alles und nichts preisen.
Abbildung: LulzSec bei Twitter