Microsoft Courier: Tablet mit Dual-Display

Von am 23. September 2009  

Microsoft CourierWährend Steve Jobs sich dem Feintuning des Apple Tablet hingibt, leakt Microsoft Einzelheiten über ein bis vor kurzem geheimes Tablet mit dem Codenamen Courier. Das eigentlich gar kein Tablet ist.

Ein dem Gadgetblog Gizmodo.com zugespieltes Video beweist jetzt, dass es dieses Projekt gibt, von dem bereits zu hören war, es befinde sich in der späten Prototyp-Phase. Das Demovideo kommt von Pioneer Studios, einer Microsoft-Abteilung innerhalb der Sparte Entertainment & Devices. Geleitet wird das Projekt angeblich von J. Allard, der bereits die Entwicklung von Microsofts Spielekonsole Xbox beaufsichtigte.

Das klingt plausibel, denn nachdem Microsoft sich bereits rund ein Jahrzehnt relativ erfolglos mit dem Tablet PC abmühte, wird das Unternehmen ein endlich im Massenmarkt erfolgreiches Tablet kaum Apple überlassen wollen. Mal ganz davon abgesehen, dass es sich um ein Lieblingsprojekt von Bill Gates handelte.

Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich Courier allerdings als hybrides Gerät, eher ein aufklappbares Notizbuch, ein Booklet. Die beiden Bildschirme (Diagonale so in etwa 7 Zoll) sind durch ein Scharnier verbunden, in dem sich ein einziger Bedienknopf findet – das Iphone lässt grüßen. Auf der Rückseite befindet sich eine Kamera, und der Akku könnte ähnlich wie bei Palm Pre durch eine induktive Ladestation nachgeladen werden.

Bunt zusammengewürfelt präsentiert sich das Benutzerinterface, das Stiftbedienung mit Multitouch-Gesten per Finger vereint. Es bietet verschiedene Interface-Modi im Wechsel und nimmt deutliche Anleihen bei Smartphones (Home-Button, Homescreen). Ein netter Einfall: Das mittige Scharnier dient als „Tasche“ zur Aufbewahrung von Objekten, die von einer Seite auf eine andere verschoben werden sollen.

Wenn es allerdings stimmt, dass sich Courier in Richtung von E-Ink orientiert, ist schon gar nicht mit einer baldigen Markteinführung zu rechnen. So intensiv die E-Ink-Hersteller an Panels mit farbiger Darstellung arbeiten, sind sie nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2010 zu erwarten.

Das entspricht auch den Informationen, die Microsoft-Beobachterin Ina Fried von Cnet eingeholt hat. Sie bekam das Courier-Projekt ebenfalls bestätigt und noch mehr. J. Allard habe das Projekt relativ unabhängig mit einem kleinen Team durchgeführt, der Geheimhaltung wegen sogar außerhalb der übrigen Einrichtungen in Redmond. Selbst innerhalb von Microsoft hätten nur wenige von Courier gewusst. Und es sei nicht das einzige Projekt dieser Art, Microsoft habe noch weitere Gadgets im Ärmel.

Ob Courier – und die noch immer geheimen Geschwister – tatsächlich auf den Markt kommen, sei noch keineswegs entschieden. Wie Bill Gates jedoch gerne wissen lässt, träumt er noch immer von einem erfolgreichen Tablet. Als er sich bei Microsoft verabschiedete, versprach er die weitere Entwicklung des Gerätetyps auch ohne seine aktive Beteiligung.

(bk)

Zum Thema bei TecZilla:

Berichte: Microsoft entwickelt Iphone-Rivalen und Tablet

Ein, zwei, viele Apple-Tablets

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E-Book-Reader von Asus öffnet sich wie ein Buch

Zum Thema im Web:

Gizmodo.com

Cnet

Screenshot: Pioneer Studios / Gizmodo

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