Microsoft: iPhone 4 ist Apples Vista

Auch Microsoft kann wieder lachen

Motorola hat es getan, Nokia hat es getan, und jetzt kann sich nicht einmal mehr Microsoft zurückhalten. Apple hat den Schaden und muss den Spott ertragen.

Die Empfangsprobleme von Apples iPhone 4 wurden durch einen unabhängigen Labortest von Consumer Reports auf einen eindeutigen Konstruktionsfehler zurückgeführt. Das wiederum hatte zur Folge, dass die renommierten US-Warentester iPhone 4 das Siegel „Empfehlenswert“ verweigerten, das alle früheren iPhones wie auch viele andere Smartphones bekommen hatten. Es setzte den iPunkt auf eine Beschwerdeflut, auf die Apple noch immer nur mit wenig überzeugenden Beschwichtigungen reagiert.

Microsofts Chief Operating Officer Kevin Turner ließ es in einer Keynote-Ansprache zur Worldwide Partner Conference (WPC) heraus: „Es sieht danach aus, dass das iPhone 4 ihr Vista sein könnte, und mir ist es recht.“

Windows Vista ist unvergessen als Betriebssystem, mit dem Microsoft den eigenen Ruf gründlich ruinierte. Obwohl lange Jahre entwickelt und mit hohen Erwartungen befrachtet, wurde es zum verdienten Symbol für die anhaltende Stagnation bei Microsoft. Führende Microsoft-Manager sahen das nicht viel anders als die enttäuschten Nutzer, wie aus E-Mails hervorging, die durch eine Sammelklage öffentlich wurden.

Turner nutzte die Stunde und setzte noch eins drauf: „Es gehört zu den Dingen, die ich Ihnen heute versichern möchte, dass Sie ein Windows Phone 7 benutzen können, ohne sich sorgen zu müssen, wie Sie es halten, um ein Gespräch zu führen.“

Dank Apples „Todesgriff“-Problem kommt sogar wieder Hoffnung auf bei Microsoft nach dem vorhergehenden Eingeständnis, mit Windows Mobile eine ganze Generation verpasst zu haben: „Die Position des iPhone ist nicht unangreifbar. Wir sind wieder im Spiel. Und dieses Spiel ist noch nicht vorbei.“