Microsoft setzt Grenzen für Windows 7 Starter

Von am 17. August 2009 1 Kommentar 

Windows 7 StarterDie XP-Lizenzen für Netbooks waren zu billig, erklärt Microsoft-CEO Steve Ballmer. Er will mehr Geld sehen und schränkt deshalb Windows 7 Starter drastisch ein.

Microsofts Tanz um den Netbook-Markt geht weiter. Ohne günstigere Windows-Angebote für die Hersteller geht es nicht, zu sehr fürchtet Microsoft das weitere Vordringen des Open-Source-Betriebssystems Linux. Wenn günstiger unbedingt sein muss, dann aber mit harten Einschränkungen. So verfügen es die von Microsoft vorgesehenen Lizenzen, wie wir im Originalton Ballmer erfahren dürfen, der es einer Runde von Wall-Street-Analysten so verklickerte:

„Unsere Lizenz sagt Ihnen, was ein Netbook ist. Unsere Lizenz besagt, dass es ein super-kleines Display haben muss. Was vermutlich auch bedeutet, dass es eine super-kleine Tastatur hat. Und es muss einen gewissen Prozessor haben und blah, blah, blah, blah.“

(Ja, auch die letzten Laute waren noch Originalton Ballmer.)

Die zu erwartenden Einschränkungen, wie von TechARP berichtet, erlauben den Einsatz von Windows 7 Starter durch OEM-Hersteller nur auf Netbooks mit genau definierter Konfiguration. Die erlaubte Display-Diagonale beträgt 10,2 Zoll oder weniger (Dell stellte eben die Produktion von 12-Zoll-Netbooks ein, ohne klare Gründe dafür zu nennen). Mehr als 1 GB Arbeitsspeicher sind nicht drin. Die Festplatte darf höchstens für 250 GB gut ein, ein Solid State Drive für nicht mehr als 64 GB. Mehr als ein Single-Core-Prozessor geht schon gar nicht, und der taktet keinesfalls schneller als 2 GHz.

Der rationale Grund nach Ballmer: „Wir wollen, dass die Leute die Vorteile der leichtgewichtigen Performance bekommen können und mehr Geld bei uns, bei Intel, bei HP, bei Dell und vielen, vielen anderen ausgeben können.“

Windows 7 soll neue, gestaffelte Preise bringen. Am unteren Ende beginnen sie mit Windows XP, das Netbook-Hersteller noch immer installieren dürfen, nur damit sie nicht auf Linux-Gedanken kommen. Es folgen Windows 7 Starter Edition zu einem höheren Preis, Windows 7 Home Edition zu einem höheren Preise und Windows 7 Professional zu einem höheren Preis.

Ballmer möchte „in jedem Segment die Leute dazu bekommen, das teurere Angebot zu kaufen“. Mit den Preisen für Windows XP Home, das seit April 2008 nur an Netbook-Hersteller verkauft wurde, habe Microsoft einen entscheidenden Fehler gemacht. Das habe in erster Linie zu den stark gesunkenen Windows-Einnahmen geführt, und mit Windows 7 soll nun die große Preiswende kommen. Die Einschränkungen für die Einsteigerversionen müssen richtig nervig ausfallen, damit die Verbraucher sich zu kostenpflichtigen Upgrades genötigt fühlen:

„Wir werden diese Preise nach oben anpassen, um das so zu sagen. Ich glaube, mit unserer Palette von Windows-7-Versionen haben wir eine große Chance für Umsätze durch Upgrades … bei Windows 7 Starter, Windows 7 Home …“

(bk)

Zum Thema bei TecZilla:

Dell schrumpft die Netbooks

Netbooks verdoppeln sich auf 33 Millionen

Windows 7 Starter: Desktop! ändern! verboten!

Microsoft erobert Netbooks – nicht

Zum Thema im Web:

PC World

Abbildung: Microsoft

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Kommentare

Eine Stellungnahme zu “Microsoft setzt Grenzen für Windows 7 Starter”
  1. Kohloe sagt:

    Natürlich kann man diese Hardware Anforderungen kritisieren, aber ich möchte da mal anfragen, für welche Linuxsoftware man denn auf einen netbook zb mehr als Mehr als einen Single-Kern-Prozessor brauch?

    Oder mehr als 1GB Ram?
    Für den Endanwender spielt das doch keine Rolle. Bei W7 natürlich das gleiche Spiel, nur das letzteres Zaster kostet und beschränkungen hat.