Microsoft berechnet die Apple-Steuer

Von am 15. April 2009 2 Kommentare 

mac-pc-cumulative-costsMicrosofts laufende TV-Spots um „Laptop Hunter“ heben hervor, ein Windows-PC sei um einiges günstiger zu bekommen als ein Apple-Produkt. Beweisen soll es eine fingierte Studie. Die Kampagne sorgt für mächtig Aufregung im Apple-Lager und eine erboste Retourkutsche.

Microsoft schickt in dieser Werbekampagne Leute los (ja, das sind natürlich Schauspieler), sich einen Computer zu kaufen. Sie bekommen ein fettes Bündel Geld in die Hand und dürfen den Rest behalten, wenn sie sich für ein günstigeres Modell entscheiden. Klar, dass sie alle mit einem Windows-Rechner aus dem Laden kommen und sich mächtig über die restliche Kohle freuen. Selbst computerbegeisterte Kids fahren voll auf alles mit Windows-OS ab, will uns Microsoft verklickern.<a href="http://video.msn.com/?mkt=en-US&#038;playlist=videoByUuids:uuids:20e31edd-189b-4057-ba74-e936a90ef0a2&#038;showPlaylist=true&#038;from=msnvideo" target="_new" title="Laptop Hunters $1500 – Lisa and Jackson get a Sony VAIO">Video: Laptop Hunters $1500 – Lisa and Jackson get a Sony VAIO</a>

Die laufenden Berichte insbesondere in Apple-geneigten News-Sites zeigen, wie sehr die als Käufer doch eher nicht angepeilte Zielgruppe erschreckt wurde. Andere scheinen es weniger wichtig zu nehmen, finden es vielleicht witzig, dumm oder belanglos. Schließlich ist es nur eine Retourkutsche auf Apples aggressive Kampagne „Mac vs. PC“, die seit Jahren auf vergleichbare Kracher setzt.

Na klar, das ist Werbung, und die ist unfair. Richtig ärgerlich ist allerdings die zugleich von Microsoft veröffentlichte Studie , die in traditioneller FUD-Manier prompt zum erwünschten Ergebnis kommt: Die Verbraucher bezahlten eine hohe Apple-Steuer nicht nur für die Hardware, sondern auch im laufenden Unterhalt eines Computer-Lebens. Für Leser, die es nicht so mit Zahlen haben, lässt eine Grafik die Apple-Rechner um weit mehr als das Doppelte teurer erscheinen (siehe Abbildung). Diese Studie von „Roger L. Kay, President, Endpoint Technologies Association, Sponsor: Microsoft“ ist selbst für Microsoft-Verhältnisse extrem getürkt und wurde bereits gründlich zerpflückt.

Kann man sich echt drüber aufregen, aber muss man deshalb ein Ding drehen wie die Fanboys, die sich an dieser Persiflage auf die Microsoft-Spots versuchten, die jetzt schadenfrohe Gadgetblog-Schreiber entzückt? Sie schicken den wohnungslosen „Homeless Frank“ zum PC-Kauf, der sich zwar mächtig über den Plastikschrott der PCs aufregt, aber dann eben einen nimmt, um an das restliche Geld zu kommen.

Microsoft lässt absichtlich falsch rechnen. Für Apple-Fanboys ist der PC-Käufer ein Penner. Und sind das nicht Entgleisungen, wie wir sie aus schmutzigen Wahlkämpfen kennen?

(bk)

Screenshot: Endpoint Technologies Associates

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Kommentare

2 Stellungnahmen zu “Microsoft berechnet die Apple-Steuer”
  1. Kohloe sagt:

    Das ist halt ein Modell. Grönland ist nichtmal annähernd so groß wie China und trotzdem zieht keiner über die gängigen Weltkarten her.

    Hab ich heut in info2 gelernt *stolz ist*

  2. schussel sagt:

    an sich find ich das lustig, nur dass ms hier sehr schizophren reagiert, auf dieser seite rechnen sie apple ihren (insgesamt sicher vorhandenen, wenn auch geringeren) preisvorteil vor, auf der anderen seite wehren sie mit beträchtlich skurilen berechnungen eben genau diesen bei linux-pcs ab, obwohl dieser noch einfacher herzuleiten ist (gleiche hardware, null geld für bs und office z.b.). ergo: ballmer sollte mal zum psycho (naja, ich glaub nich nur deswegen 😉 )