Motorola Xoom zerlegt und nachgerechnet

Von am 1. März 2011  

Motorola Xoom zerlegt in KomponentenKomponenten für ein paar Dollar mehr

Kaum ist ein neues Gadget im Markt, setzen Materialanalysten zum Wettlauf an, besorgen es sich aus dem nächsten Elektronikmarkt und zerlegen es in seine Einzelteile. Den Anfang mit dem Honeycomb-Tablet Motorola Xoom machte Reparaturdienstleister iFixit, der wie immer das Wettrennen mit einer ersten kompletten und gut bebilderten Zerlegung gewann. Im Ergebnis bestätigt iFixit dem Tablet eine gute Zugänglichkeit für Reparaturen und einzeln austauschbare Komponenten, wenn auch zeitaufwendig durch insgesamt 57 Schrauben, die Motorola Xoom zusammenhalten.

Es folgten UBM TechInsights sowie IHS iSuppli, denen es aber auch mehr darum ging, analytisch den Wert der integrierten Komponenten zu ermitteln. Um es vorwegzunehmen, die Bauteile im ersten Tablet mit Android 3.0 Honeycomb sind etwas kostspieliger als das, was in Apple iPad verbaut wurde. Dieser Vergleich könnte allerdings schon bald wieder überholt sein, da Apples Tablet kurzfristig in der zweiten Generation zu erwarten ist.

Tatsächlich musste Motorola mit mehr und kostspieligeren Komponenten an den Start gehen, um Xoom auch konkurrenzfähig zu machen zu Apples nächstem iPad. Sanjay Jha, CEO von Motorola Mobility: „Wir haben auf volle Leistung von Anfang an gesetzt.“

Motorola Xoom zerlegt in Komponenten

Für die höheren Herstellungskosten, die sich auch in höheren Verkaufspreisen zum Marktstart niederschlagen, trugen die zusätzlichen Kameras mit geschätzten 14 US-Dollar bei. Weitere 5 Dollar Mehrkosten dürfte das Display mit seiner höheren Auflösung gegenüber dem iPad verursachen. Eine schwer zu bestimmende Rolle könnte auch die Nachrüstbarkeit von Motorola Xoom für schnellere 4G-Mobilfunknetze spielen.

Insgesamt belaufen sich die hochgerechneten Materialkosten für Xoom auf 278 Dollar im Vergleich zu 245 Dollar für ein ähnliches iPad mit 3G-Modem und 32 GB Flash-Speicher. Wie immer sind die Kosten für Entwicklung und Marketing nicht in der Aufstellung enthalten. Den unterschiedlichen Materialkosten entsprechen auch die Verkaufspreise mit 799 Dollar für Motorola Xoom und 729 Dollar für das iPad, jeweils ohne Vertragsbindung und Subventionen der Mobilfunkanbieter.

Der höhere Preis könnte die Markteinführung von Motorola Xoom ausbremsen, geben einige Analysten zu bedenken. Vielleicht deshalb plant Motorola für Europa bereits ein günstigeres Modell ein, das sich nur über WLAN verbindet. Sanjay Jha geht davon aus, dass sich der Tabletmarkt in verschiedene Preissegmente auffächert, und stellt weitere Tablets von Motorola bis Ende 2011 in Aussicht.

Screenshot: iFixit

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