NetBits: Ein Botnet mit Windows 7, HP ruft Akkus zurück und Google fährt Rad

Von am 15. Mai 2009 1 Kommentar 

hp-akku

HP ruft die Akkus von 70.000 Notebooks zurück. Google hat sich in Japan unbeliebt gemacht und muss die Kameras für Street View tiefer hängen. Eine Sicherheitsfirma hat wieder einmal ein umsatzförderndes Schrecknis zu melden: Zehntausende von Zombie-Rechnern laufen mit einer Piratenversion von Windows 7 RC, die in Begleitung eines Trojaners kommt.

Das und mehr im aktuellen Netzblick …

Notebooks brennen wieder

Nachdem sich ein paar Leute über ihre entzündlichen Notebooks beschwerten, kündigte der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard aufgrund der akuten Feuergefahr den Rückruf von 70.000 Notebook-Batterien an. Das klingt merkwürdig bekannt, und es dürfte auch nicht die letzte Aktion dieser Art sein.

Nach den bislang millionenfach umgetauschten Batterien der letzten Jahre haben die Hersteller inzwischen zumindest gelernt, den reibungslosen Umtausch der betroffenen Akkus zu organisieren, wie aus eigener Erfahrung zu berichten.

Wer betroffen sein könnte, findet Informationen zu den brandgefährlichen Akkus mit Abbildungen und Seriennummern auf einer Hinweisseite der US Consumer Product Safety Commission (CPSC). Wenn positiv, gleich weiter zum HP-Ersatzprogramm.

Piraten-Windows mit Trojaner

Eine piratisierte und trojanisierte Version von Windows 7 Release Candidate (RC) kam über die üblichen verdächtigen Quellen und Online-Foren in Umlauf. Sie installierte laut Trend Micro ein trojanisches Pferdchen, das weitere Malware nachlädt und für die Einbindung der Rechner in ein Netz von ferngesteuerten Zombie-Rechnern sorgt.

Die Sicherheitsfirma Damballa will bereits ein Botnet von 27.000 befallenen Rechnern ausgemacht haben. Das Heer der Bot-Computer habe sich mit einer Geschwindigkeit von einigen Hundert neuen Bots stündlich verstärkt. Doch Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, erklärt Tripp Cox, Vizepräsident der Firma. Den Trojanerjägern von Damballa sei es gelungen, den Command-and-Control-Server (C&C) unter die eigene Kontrolle zu bekommen, der mit den Bots kommuniziert, und so gut wie unschädlich zu machen.

Google späht über japanische Zäune

Andere Länder, andere Sitten und andere Probleme mit den neugierigen Kameras von Google Street View. Die Fahrzeuge mit den rotierenden Kameras haben auch in Japan bereits in die Straßen von 12 japanischen Städten gesehen, darunter Tokio und Osaka. Aufgrund heftiger Beschwerden müssen die Google-Toyotas erneut an den Start gehen und alle bereits erfassten Strecken noch einmal abfahren.

Ein wesentlicher Anlass für die Beschwerden war der Umstand, dass die Kameras aus 2,45 Meter Höhe aufnahmen und damit auch über Zäune und Mauern in die Gärten spähten. In denen japanische Bürger wiederum gerne ihre Wäsche zum Trocknen aufhängen, es aber gar nicht gerne sehen, wenn andere das sehen. Kompromisslösung: Die 360-Grad-Kameras werden um vierzig Zentimeter niedriger montiert in einer weniger zaunüberblickenden Höhe von 2,05 Metern.

Google Street View per High-Tech-Dreirad? Wer lässt sich denn so was einfallen?

Die bekennenden Schnellschreiber von Gizmodo fallen auch auf alles rein oder wollen eben reinfallen. Diesmal behaupten sie, Google Street View sei demnächst auch in unwegsamen Gegenden unterwegs mit einem zu einem Dreirad umgebauten Fahrrad. Inklusive acht Kameras, einem schweren Generator – und das alles zu bewegen per Muskelkraft.

Ein solches Gefährt wurde in einem Fahrradladen in San Diego gesichtet, daher ist auch ohne großes Nachdenken eine individuelle Bastelarbeit oder ein Werbegag zu vermuten. Weil aber auch noch ein Google-Aufkleber drauf war, unterstellte die schnelle Truppe vom Gadgetblog sofort eine echte Google-Aktion. Recherchieren, nachfragen, wieso das denn? Schnell eine Meldung reinschieben und laut rufen: Ich bin schon wieder Erster!

Schon wenige Stunden später tickerte diese Geschichte auch in deutschen Landen via Testticker ein wie eine Tatsachenmeldung: „Google setzt auf Fahrräder für Streetview-Fotos“. Gadgetblog Gizmodo.com als Nachrichtenquelle?

Update: Dran ist an der Geschichte, auch wenn sie von Gizmodo kommt, dass solche Trikes in Japan eingesetzt werden im Rahmen eines Betaprogramms für Aufnahmen innerhalb von Zoos, Parks, Sportstadien etcetera. Es gibt offenbar nichts mehr, was man Google nicht zutrauen kann. Es scheint aber für Google in erster Linie um Promotion für den auch in Japan höchst umstrittenen Dienst Street View zu gehen, insofern lag die Vermutung eines Werbegags nicht so weit daneben:

Google Street View mit dem Trike – in Japan

Und noch ein paar Bits

Ähnlich dubios wie Google auf dem Fahrrad kommt die Mär vom Amazon-Konto Steve Jobs‘, das angeblich einer gehackt haben will. Schwachsinn, sagen alle und Spiegel-fechten sich trotzdem ihre passenden Schlagzeilen wie bei Netzticker zurecht.

War heute wirklich ein so nachrichtenarmer Tag? Und nicht erst gestern eine Jobs-Historie dran?

Nach dem betrüblichen Ende von 3D Realms und dem wohl endgültigen Abgang der Games-Legende Duke Nukem Forever kommt es noch zu einem millionenschweren Schlagabtausch vor Gericht. Publisher Take 2 fühlt sich schwer reingelegt, weil er doch immerhin 12 Millionen US-Dollar für die Publishing-Rechte abgedrückt hatte, ohne jemals etwas davon zu haben. In der eingereichten Klage gegen 3D Realms wirft Take 2 dem Spielestudio vor, die Fertigstellung von Duke Nukem gravierend verzögert zu haben. Könnte man so sehen nach gut 12 Jahren ergebnisloser Entwicklung.

Nokia will auch nicht ganz vergessen werden, wenn alle Welt über Iphone 3.0 und Palm Pre und sogar über Windows Mobile 7 redet. Man wolle den Markt mit besonders preisgünstigen Smartphones so richtig aufrollen, plauderte Nokia-Boss Olli-Pekka Kallasvuo gegenüber einer schwedischen Tageszeitung aus: „Wir wollen expandieren, indem wir Smartphones zu niedrigen Preisen anbieten.“

Sogar Multitouch ist bei Nokia drin, denn taiwanesische, wenn auch nicht immer verlässliche Flüsterquellen wollen von einem Auftrag an Synaptics über Multitouch-fähige Displays wissen. Verbaut werden sollen sie in einem noch nicht angekündigten High-End-Smartphone Nokias, das im dritten Quartal 2009 zu erwarten sei.

(bk)

Abbildung: CPSC

Zum Thema bei TecZilla:

iBotnet: Mac-Trojaner schafft Heer von Zombie-Rechnern

Warum es Duke Nukem nicht packte – und neue Screenshots zum Abschied

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Kolumnen bei TecZilla:

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Kommentare

Eine Stellungnahme zu “NetBits: Ein Botnet mit Windows 7, HP ruft Akkus zurück und Google fährt Rad”
  1. Kohloe sagt:

    Nokia soll erstma kapazitive Screens verbauen.