Neue Details zu Apples “iPhone nano”

Von am 14. Februar 2011 1 Kommentar 

Apple iPhone nanoErmöglicht ein überwiegend Cloud-basiertes iOS den weitgehenden Verzicht auf lokalen Speicher?

Selbst bekennende Apple-Fanblogs wurden überrascht durch ernsthafte Berichte über ein neues, kleineres und kostengünstigeres iPhone von Apple. Ungläubig nahmen sie es zunächst wie die wiederkehrenden Gerüchte wahr, die sie selbst seit Jahren zirkulieren. Diesmal aber scheint sehr viel mehr dran zu sein als an den täglichen Apple-Gerüchten, die wie Wasserstandsmeldungen heranschwappen.

Zuerst berief sich der Wirtschaftsdienst Bloomberg auf bestens durch Apple informierte Personen. Das Wall Street Journal folgte und verlieh dem iPhone Nano noch mehr Anschein von Wahrheit. Demnach arbeitet Apple schon seit langem an einem kleineren iPhone für den Massenmarkt, entwickelt unter Codenamen wie „N97“. Nur halb so groß wie das aktuelle iPhone 4 soll es sein und nur halb so teuer, so dass es zu einem erschwinglichen Preis auch ohne Vertragsbindung angeboten werden könnte. Ein gesichteter Prototyp verfügte angeblich über ein Display bis zu den Rändern, war zu handhaben mit Touchbedienung, virtueller Tastatur und Sprachsteuerung.

Mit einem weiteren Bericht setzt jetzt Leander Kahney nach, bekannt durch sein Buch „Inside Steve’s Brain“ und langjähriger Mitarbeiter von Wired. In seinem Blog Cult of Mac gibt er weitere Einzelheiten preis, die er nach eigenen Angaben exklusiv in Erfahrung bringen konnte.

Seine Quelle bestätigte zunächst den Bericht im Journal, nach dem das iPhone nano, wie immer es dann auch heißen mag, parallel zu iPhone 4 und schon in diesem Sommer verkauft werden soll. Es stehe aber nicht nur in engem Zusammenhang mit einem erneuerten und eventuell kostenlosen MobileMe, sondern soll absolut auf Apples Cloud-Computing-Dienste ausgerichtet sein.

„Ein überwiegend Cloud-basiertes iOS“

Um Preis und Größe zu reduzieren, habe sich Apple entschieden, einige Komponenten außen vor zu lassen – und insbesondere mit Flash-Speicher die teuerste Komponente drastisch zu reduzieren, die rund ein Drittel der Kosten ausmacht. Das Iphone nano soll keinen Speicher an Bord haben für die lokale Speicherung von Medieninhalten. Es soll vielmehr mit gerade genug Speicher auskommen für das Buffering von Medien, die aus der Cloud gestreamt werden.

Der Streaming-Dienst basiert angeblich auf Technologien von Lala Media, einem von Apple vor über einem Jahr für 95 Millionen US-Dollar übernommenen Startup-Unternehmen. Wenn sich das alles bewahrheitet, wäre vielleicht auch die Frage geklärt, warum Apple für eine Milliarde US-Dollar ein gewaltiges neues Datenzentrum in North Carolina errichtet, das fünffach größer ist als Apples bisherige Einrichtungen.

„Es wäre ein überwiegend Cloud-basiertes iOS“, zitiert Kahney seine Quelle, der er eine hohe Verlässlichkeit aufgrund früherer Informationen bescheinigt. Das trifft in ähnlicher Weise auf Googles Chrome OS zu, das für Netbooks mit ebenfalls nur begrenzter lokaler Zwischenspeicherung entwickelt wurde.

Es wäre in der Tat denkbar, dass Apple mit iPhone nano ein ähnlich radikales Konzept umzusetzen versucht. Insbesondere die Veröffentlichung über das Wall Street Journal spricht für einen realen Hintergrund, zumal diese Zeitung im Ruf steht, von Apple gezielt mit Leaks versorgt zu werden. Und gäbe es einen besseren Zeitpunkt, so etwas in Umlauf zu bringen, während alle übrigen Hersteller beim Mobile World Congress in Barcelona ihre Neuheiten vorstellen?

Das Störmanöver ist gelungen, es trägt die Handschrift von Apple und Steve Jobs. Den Berichten zufolge zählen die neue iPhone-Produktlinie sowie MobileMe zu seinen Prioritäten.

Abbildung: Apple (Montage: TecZilla)

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Kommentare

Eine Stellungnahme zu “Neue Details zu Apples “iPhone nano””
  1. Fabi sagt:

    Lernt da Apple was von MS?
    Bei Windows Phone geht ja eigentlich auch zu 90% nix ohne Internet.
    Dazu hat man bei WP7 aber schon Skydrive und alles