Neue Welle von Mobile Internet Devices

Von am 27. Januar 2009  

Sie sind kleiner als Netbooks und größer als Smartphones. Der von Intel ausgerufene Gerätetyp MID bekommt Zuwachs. Demnächst mit dabei ist vermutlich auch Acer, der weltweit drittgrößte PC-Hersteller. Entscheidend für den MID-Erfolg dürfte die von Intel intensiv geförderte Softwareplattform Moblin 2 sein, die auf Linux basiert.

Den möglichen Acer-Einstieg verrät eine Patentanmeldung, die sich allerdings auf den äußeren Aufbau bezieht (siehe Abbildung) und daher weitere technische Details vermissen lässt. Bereits mit MIDs versucht haben es Lenovo, Benq und Hitachi. Weitergehen soll es mit erneuerten Konzepten und weiteren Partnern, die Intel im Februar beim Mobile World Congress in Barcelona vorstellen will.

Intel setzt stark auf die mobile Zwischenlinie, um mehr von künftigen, deutlich stromsparenderen Atom-Chips absetzen zu können. Das Smartphone reicht für viele Anwendungen nicht aus, argumentiert der Chiphersteller, deshalb braucht es dieses Ding dazwischen.

Nachdruck verleiht Intel diesen Argumenten insbesondere durch die intensive Entwicklungsförderung des Betriebssystems Moblin 2, das die neuen Geräte beflügeln soll. Moblin ist Linux-basiert und „optimiert für die nächste Generation von mobilen Geräten einschließlich Netbooks, Mobile Internet Devices und Infotainment-Systemen für Autos“. Intel konnte bereits bekannte Linux-Entwickler als Mitarbeiter gewinnen, unter ihnen Alan Cox, der als einer der erfahrensten Linux-Programmierer gilt und im März von Red Hat zu Intel wechselt.

Die Gerätehersteller dürfen Moblin 2 kostenfrei verwenden, die Distribution erfolgt durch Firmen wie Canonical und Novell. Doug Fisher, Vizepräsident für die Intel-Sparte software and services: „Was wir im PC-Bereich geschafft haben, das bringen wir jetzt zu diesen kleineren Geräten. Wir gehen da ganz aggressiv ran, damit Linux die MIDs voll nutzen kann.“

Intel prescht damit auch in Richtung Smartphones und nimmt zugleich billigend in Kauf, einst eng verbundene Partner zu treffen, meint Analyst Rob Enderle:

„Intel ist sehr aggressiv dabei, eine Softwareplattform zu entwickeln, die sie auf MIDs und eventuell Mobiltelefonen einsetzen können, und sie liefern sie kostenlos mit ihren Chips. Apple und Microsoft werden damit zum … Kollateralschaden.“

(bk)

Abbildung: USPTA

Business Week

Moblin.org

US-Patent Mobile Internet Device (Acer)

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