Nexus One als Echtzeit-Übersetzer

Von am 3. August 2010  

US-Militärs wollen von Star Trek lernen und erproben die maschinelle Übersetzung

DARPA, die Forschungsbehörde der US-Streitkräfte, scheint noch stärker auf die Maschinenübersetzung zu vertrauen als die algorithmengläubigen Entwickler von Google, die schon lange vom übersetzenden Babelfisch-Androiden träumen. Zusammen mit NIST (National Institute of Standards and Technology), einer für technologische Forschung und Standardisierung zuständigen Behörde, erproben sie den Einsatz eines Smartphones für die automatische Übersetzung auch unter Gefechtsbedingungen:

„Die NIST-Ingenieure haben die Übersetzungsgeräte einer Serie von harten Testprozeduren unterworfen … 25 verschiedene Situationen, denen Soldaten in Afghanistan begegnen könnten. An den Tests nahmen Personen teil, die Englisch und Paschtu sprachen. Zu den Szenarios gehörten die Kontrolle von Fahrzeugen sowie die Inspektion von Gebäuden …
Die Bedeutung der Maschinenübersetzung besteht also darin, dass sie ein weiteres Werkzeug darstellt für die Mitarbeiter der US-Armee im Einsatz. Leider besteht ein Mangel an Übersetzern … ein Mangel an verlässlichen Übersetzern … und eine Maschinenübersetzung bietet ein einzigartiges Werkzeug im Sinne, dass Maschinen im Gegensatz zu Menschen nicht ermüden.“

Wie im Promotion-Video zu sehen, kommt in den Tests Googles Android-Smartphone Nexus One zum Einsatz. Auch das überrascht, da der für Googles maschinelle Übersetzungsdienste verantwortliche Franz Och verwertbare Ergebnisse frühestens in Jahren erwartet: „Wir glauben, dass die Übersetzung von Sprache zu Sprache möglich sein und in ein paar Jahren brauchbare Ergebnisse liefern sollte.“

Zu folgenschweren Missverständnissen kann es schon bei maschinenübersetzten Geschäftsbriefen kommen. Über potenziell fatale Fehler bei einer automatischen Übersetzung im militärischen Einsatz ließen sich die Forscher im Auftrag der Armee nicht weiter aus. Sie verweisen lieber auf die nicht eben neue Star-Trek-Vision:

„NIST und DARPA arbeiten zusammen, um die Übersetzungstechnologie von heute voranzubringen … Vielleicht werden wir keine 300 Jahre warten müssen, bis die Vision von Star Trek zur Wirklichkeit wird.“

Screenshot: NIST / YouTube

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