Nexus S im Weltraum

Google experimentiert

Google-Entwickler schicken Androiden in den Weltraum. Sie erproben es mit Wetterballons, die ihre Fracht in über 32.000 Meter Höhe tragen. In eine Umlaufbahn folgen sollen kleine Satelliten mit der integrierten Technik von Nexus S.

Das Experiment war relativ kostengünstig und wurde von Google-Entwicklern zusammen mit Studenten der University of California durchgeführt. Sie steckten das Android-Flaggschiff in handelsübliche Bierkühler aus Styropor und hängten sie an heliumgefüllte Wetterballons. Sieben heliumgefüllte Ballons stiegen auf in über 32 km Höhe und setzten die Android-Smartphones größter Kälte und einer extrem dünnen Atmosphäre aus.

Zweck der Übung war, mehr über die Funktionsfähigkeit der Sensoren in einer Weltraum-Umgebung zu erfahren. Die ausgelesenen Messdaten von Bewegungserkennung, Gyroskop und Kompass sollten helfen, die Kräfte zu berechnen, denen die Fracht ausgesetzt war. Zugleich liefen Apps wie SkyMaps, das die im Himmel sichtbaren Sterne durch Position und Orientierung des Geräts bestimmt.

Etwa drei Stunden nach dem Start begannen die Ballons wie vorgesehen zu platzen, waren überwiegend in mehr als 32 km Höhe aufgestiegen. Die Behälter fielen innerhalb von 20 bis 30 Minuten an kleinen Fallschirmen auf die Erde zurück. Sechs von ihnen konnten innerhalb von zwei Tagen unbeschädigt geborgen werden, einer blieb verschollen.

Die Smartphones überlebten ihre Reise intakt und funktionieren noch immer. Die Anwendungen waren unter Fast-Weltraum-Bedingungen problemlos gelaufen. Die Auswertung der Sensordaten läuft noch, weitere Starts sind geplant.

Während die Ballonstarts noch eher zum Spaß waren, sind bereits ernsthaftere Weltraumprojekte geplant. Google verhandelt mit einem Satellitenhersteller in Großbritannien, um kleinere, „handelsübliche“ Satelliten auf Basis der gleichen Technologie zu entwickeln, die im Android-Smartphone Nexus One steckt. Zi Wang, Produktmanager für Nexus One: „Dieses Mobiltelefon ist leistungsfähig genug.“

Screenshot: Google / New Scientist