Nokia: Wir können auch Linux

Von am 3. Dezember 2008  

Auf längere Sicht könnte Linux in Smartphones von Nokia auftauchen. Sagte Marketing-Vize Lappalainen so nebenbei. Aber es müsse nicht unbedingt das von Google gepuschte Android-Betriebssystem sein.

Die Äußerung entschlüpfte gezielt in einem Interview während der Hauskonferenz Nokia World, die in dieser Woche in Barcelona stattfindet und mit der Ankündigung des neuen Über-Phones N97 begann, das auf das von Nokia gepflegte Symbian-Betriebssystem S60 setzt. Zumindest in den teureren Modellen sei ein Umstieg auf Linux gut denkbar:

„In der längeren Perspektive wird Linux eine ernsthafte Alternative für unsere High-End-Handys werden.“

Noch 2006 hatte man von Nokia gehört, Linux sei nicht ausgereift genug für Mobiltelefone. Die Ankunft von Android scheint jedoch zu einem grundlegenden Umdenken geführt zu haben. Das wurde bereits sichtbar, als Nokia ankündigte, Symbian in eine kostenlose Open-Source-Plattform überführen zu wollen. Jetzt scheint sich zu klären, dass auch Nokia auf Dauer nicht an Linux vorbeikommt.

Mit Android aber wollen sich die Finnen deshalb noch lange nicht anfreunden. Es muss schon ein eigenes Ding sein, wie Lappalainen deutlich machte: „Ich sehe nichts in Android, was es zu einem besseren OS als Linux-Maemo machen würde.“

Die Firma setzt schon seit Jahren auf die Linux-basierte Entwicklungsplattform Maemo, bislang jedoch nur bei den Internet-Tablets N800 / N810, für Nokias Verhältnisse ein absolutes Nischenprodukt. Nokias Engagement dafür hielt sich allerdings in Grenzen und sorgte bislang nicht für eine hinreichend breite Palette portierter Anwendungen. Das könnte sich ändern, da Nokia die Herausforderung durch Android erkannt zu haben scheint.

(bk)

Reuters

Maemo

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