Nook: E-Reader mit Android

Von am 21. Oktober 2009  

NookMit Nook tritt die führende US-Buchladenkette Barnes & Noble gegen Amazon Kindle an. Mit Android-OS und einem farbigen Zweitdisplay. Neben einer Million käuflicher E-Books warten eine weitere halbe Million kostenloser elektronischer Bücher auf den Download – und auch elektronische Bücher dürfen wieder verliehen werden.

Wie im Kindle kommt ein augenfreundliches E-Ink-Display des Herstellers Vizplex mit 16 Graustufen zum Einsatz. Das Gerät mit den Maßen 19,6 x 12,4 x 1,3 cm hat aber noch Platz übrig für ein zusätzliches Farbdisplay mit einer Diagonale von 3,5 Zoll – vom Format her so etwas wie ein Iphone mit drin.

Genauer gesagt ein Gadget mit Android 1.5 als Betriebssystem, erweiterbar auch durch Android Apps. Soweit sie eine Internetverbindung benötigen, müssen sich die Anwendungen allerdings mit WLAN bescheiden. Die integrierte Mobilfunkanbindung, mit UMTS-Geschwindigkeit und wie bei Amazon ohne zusätzliche Gebühren, ist ausschließlich dem Bezug von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen vorbehalten. Barnes & Noble erwartet, über Nook Abonnements aller bedeutenden US-Tageszeitungen anbieten zu können.

Um die lange Akkulaufzeit eines Lesegeräts mit elektronischer Tinte zu gefährden, ist das Farbdisplay nur aktiv, wenn es tatsächlich gebraucht wird. Wie etwa, um die Cover von Büchern zu sichten oder eine virtuelle Tastatur für die Eingabe zu nutzen. Bleiben Extras wie die drahtlosen Verbindungen aus, soll eine Akkuladung für 10 Tage Lesezeit reichen, wahlweise auch für 26 Stunden Musiklauschen mit MP3-Dateien.

Nook punktet gegenüber Amazon Kindle mit mehr Offenheit, unterstützt nativ PDF sowie das offene E-Book-Format Epub. Diese Formate sind über eine SD-Speicherkarte oder per USB vom Computer zu übertragen. Barnes & Noble stellt sogar in Aussicht, Bücher an Freunde verleihen zu dürfen, bei Amazon bislang strengstens untersagt.

Der neue Reader erlaubt, „viele der E-Books bis zu 14 Tage an Freunde zu verleihen“. LendMe nennt sich das und geht nicht nur mit Nook, sondern lässt (mit einer kostenlosen Reader-Software des Buchhändlers) auch über Iphone, Ipod touch, Blackberry, PC oder Mac verleihen. Damit erhielte der Buchkäufer ansatzweise Grundrechte zurück, die im digitalen Zeitalter bereits verloren erschienen. Mindestens eine kurzsichtige Autorin sorgt sich aufgrund dieser Verleihfunktion bereits um ihr künftiges Einkommen.

Obwohl Nook mit besserer Hardware und deutlich mehr Features überrascht, orientiert sich der Preis klar an Amazon Kindle. Während die International Edition des Amazon-Readers für 279 US-Dollar zu haben ist, kann Nook bereits für 259 Dollar vorbestellt werden.

(bk)

Zum Thema bei TecZilla:

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Zum Thema im Web:

Wall Street Journal

Abbildung: Barnes & Noble

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