Palm lockt Mozilla-Entwickler
Von Bernd Kling am 28. September 2009
Zwei führende Entwickler wechseln aus dem Firefox-Mutterschiff zu Palm, um den App Store für Palm Pre und WebOS zu stärken. Sie sind besonders motiviert durch Apples restriktiven Umgang mit App-Entwicklern, den sie scharf kritisieren.
Die Ajax-Spezialisten Ben Galbraith und Dion Almaer, die sich bei Mozilla mit neuen webbasierten Entwicklungswerkzeugen nützlich machten, verbinden ihren Wechsel zu Palm mit einer lautstarken Kampfansage an Apple. Die Zeit sei reif, um auf Anwendungen für den Webbrowser zu setzen und damit Apple die Kontrolle über mobile Anwendungen zu entreißen. Während sie Palm für „vorwärtsgerichtetes Denken“ loben, geben sie es Apple mit starken Worten, ohne das Unternehmen auch nur einmal namentlich zu erwähnen:
„Eine Revolution findet statt, und es bedarf keines Propheten, um erkennen zu lassen, dass die Zukunft des Computing auf diesem Pfad liegt. Meine Begeisterung für diese fantastische neue Welt dämpfen allerdings unglückliche Entscheidungen einzelner Akteure in diesem Raum. Einige scheinen diese Revolution als Chance zu sehen, um mit Orwell’schen Methoden die Macht zu ergreifen, indem sie beschränken, was wir als Entwickler tun können, indem sie diktieren, welche Art von Anwendungen wir zu entwickeln haben, und in jeder Hinsicht Grenzen setzen für das, was wir mit unseren Geräten zu tun vermögen.“
Galbraith und Almaer waren bislang für das Developer Tools Lab bei Mozilla zuständig. Bei Palm werden sie als Leiter des Palm-Teams für die Zusammenarbeit mit den Entwicklern für WebOS verantwortlich sein, der Web-zentrierten Plattform für Palm Pre, Palm Pixi und weitere Geräte.
Sie setzen auf „exponentielle Verbesserungen der Browser-Performance“ und auf HTML5 mit „neuen, leistungsfähigeren APIs, die auf Entwickler zielen, die Anwendungen und nicht nur Seiten schaffen wollen“. Palm habe verstanden, schreibt Dion Almaer in seinem Blog, wie bedeutsam die Web-Grundlagen sind und wie entscheidend die Rolle der Entwickler: „Indem sie uns die Ehre dieser Verantwortung geben, zeigen sie ihre Absichten.“
(bk)
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