Playboy als iPad-App: Zensiert und geschnitten

Playmate, was für ein Playmate?

Wer schon immer zu sagen pflegte, er kaufe Playboy nur wegen der Texte, kann das jetzt unter Beweis stellen durch den Erwerb der Magazin-App für Apples Medientablet. Er bekommt weniger, bezahlt aber den gleichen Preis wie für die Printausgabe. Mit 4,99 US-Dollar ist der Download von Playboy HD zudem deutlich teurer als die zuvor schon erhältliche iPhone-App, die ihre inhaltlichen Mängel aber wenigstens mit dem Preis von 99 Cent kaschierte.

Die Inhalte des Printmagazins sind überwiegend drin, aber eben nicht alle. Die meisten Fotos und Cartoons fallen Steve Jobs‘ Schere zum Opfer. Das Playmate des Monats durfte nur mit ein paar Gesichtsaufnahmen ins Bild.

Die Chance zu mehr Interaktivität nutzten die Entwickler nicht, die Geschichten verlinken nicht zu dynamischen digitalen Inhalten. Nach langem Stöbern findet sich gerade noch ein 30 Sekunden langes Video, in dem das Playmate des Monats interviewt wird.

Die züchtige iPad-Nummer erntet rundum Hohn und Spott. Der digitale Playboy verfehle dank Steve Jobs sein entscheidendes Kaufmotiv, erklärt das New York Magazine: „Zu schade, dass Steve Jobs seinem Dad glaubte, als er ihm sagte, er habe ihn nur wegen der Artikel gekauft. Wie zuvor schon bei Vice Magazine fällt die iPad-App Jobs‘ Anti-Porno-Kreuzzug zum Opfer, der Inhalte einschränkt und Nackheit verbietet. Wir glauben zu wissen, wer es kauft.“

Screenshot: Playboy