Seagate bestätigt 3-Terabyte-Festplatte

Von am 18. Mai 2010 3 Kommentare 

Kommt noch in diesem Jahr, aber nicht für jeden PC und jedes Betriebssystem

Nach wochenlangen Gerüchten kommt die Bestätigung. Die britische Website Thinq zitiert Barbara Craig von Seagate: „Wir kündigen ein 3-TB-Laufwerk später in diesem Jahr an.“

Der 3-Terabyte-Whopper ist als Seagate Constellation ES im 3,5-Zoll-Format mit SAS-Schnittstelle (Serial Attached SCSI) und einer Speicherbandbreite von 6 GB/s zu erwarten, geht allerdings in mehrfacher Hinsicht über herkömmliche PC-Architektur hinaus. Der mögliche Einsatz ist vom Mainboard, seinem BIOS und nicht zuletzt dem Betriebssystem abhängig.

Das Problem stellen vor allem die 512-Byte-Sektoren aus DOS-Zeiten dar, die die Zuweisung von LBAs (Logic Block Adresses) nicht über 2,1 TB zulassen. Bei der Festlegung des Standards durch Microsoft und IBM konnte das niemanden stören, wie Craig ausführt: „Niemand erwartete damals in den 1980ern, als sie den Standard festlegten, dass wir jemals mehr als 2,1 TB adressieren würden.“

Mainboard und Bios-Firmware bilden die erste Hürde für den Einsatz einer 3-TB-Platte, weitere Probleme entstehen mit RAID-Controllern. Selbst bei kompatibler Hardware kann es noch am Betriebssystem scheitern, das „Long LBA adressing“ unterstützen muss wie die 64-bit-Versionen von Windows 7 und Vista sowie modifizierte Versionen von Linux. Wenig geht hingegen mit XP – wie Seagates Tests ergaben, sind mit Windows XP sogar nur 990 MB einer 3-TB-Festplatte zu nutzen.

Geringer fallen die Probleme aus, wenn die Festplatte als zweites Laufwerk und nicht zum Booten benutzt wird. Zur Schaffung neuer Standards arbeitet Seagate mit anderen Herstellern und Standardisierungsgremien zusammen. Die Lösung der noch anstehenden Probleme vorausgesetzt, plant Seagate die Markteinführung der ersten Enterprise-Festplatten mit mehr als 2,1 GB Speicherkapazität noch vor Jahresende.

Abbildung: Seagate Constellation ES

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Kommentare

3 Stellungnahmen zu “Seagate bestätigt 3-Terabyte-Festplatte”
  1. Kohloe sagt:

    Gibts denn in richtigen Servern größere HDDs als 2TB?

    Oder sind die auch derart begrenzt und bestehen dann aus dutzenden HDD Racks?

  2. Bernd Kling sagt:

    Eher kleinere mit geringerer Kapazität, weil es es dabei mehr auf Verlässlichkeit, Performance und Effizienz ankommt:

    „3,5″-Festplattenlaufwerke wurden ca. 1990 eingeführt und sind derzeit (2009) Standard in Desktop-Computern. Im Server-Bereich wurden sie inzwischen durch 2,5″-Modelle abgelöst, die mehr Daten pro Platz unterbringen können und selbst bei höheren Drehzahlen deutlich weniger Strom verbrauchen.“

    Dazu eine unterhaltsame Tabelle, wie sich die Speicherkapazitäten in verschiedenen HD-Baugrößen über die Jahre hinweg entwickelten:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Festplattenlaufwerk

  3. Anonymous sagt:

    Wer braucht schon Terabyte? – Geschwindigkeit ist das, was zählt!
    Ich will eine SSD! 😀